Moto2: Es tut sich was
Simoncellis WM-Maschine von Gilera
Für Zweitakt-Koryphäen wie Harald Bartol (A/KTM) oder Jan Witteveen (NL/Maxtra) gleicht die neue Moto2-WM einem Skandal. Die Haudegen alter Schule lassen kaum eine Gelegenheit aus, um das neue Reglement anzuprangern. Dazu drohen Hersteller wie Aprilia, Gilera und KTM, sich nicht an der neuen Serie zu beteiligen. Auch die japanischen Werke hielten sich bisher noch dezent zurück.
Trotzdem mehren sich bereits jetzt die Anzeichen, dass die Nachfolgerserie der ehrwürdigen Viertelliterklasse kein Flop wird. Aus Japan kommt bereits ein Prototypen-Chassis für den Motor der Honda CBR 600 RR. Die Rennpremiere der Moriwaki-Konstruktion war im Juli 2008 im Rahmen des Acht-Stunden-Rennens von Suzuka. Ein aktuelleres Projekt kommt aus der Schweiz: Der Motorradspezialist Eskil Suter baut für das spanische LaGlisse-Yamaha-Team ein Moto2-Bike auf, das bereits in wenigen Tagen das Licht der Welt erblicken soll.
Auch der italienische Motorrad-Hersteller Bimota, der schon immer edle Rennfahrwerke für Motoren anderer Hersteller baute, zeigt sich an der Moto2 interessiert. Weitere Ambitionen werden auch dem britischen Fahrwerks-Spezialisten Harris nachgesagt, der jetzt das Chassis für die Maxtra 125 baut.
Schaut man sich das heutige Teilnehmerfeld der 250er-Klasse an, zählt man ganze drei Hersteller. Piaggio mit den Marken Aprilia und Gilera sowie Honda. Piaggio wird mit nahezu 100prozentiger Sicherheit den neuen Weltmeister stellen. Ihre Dominanz nutzen die Italiener zudem dazu aus, die Leasingraten für ihre Werks-Motorräder in schwindelerregende Höhen zu treiben. Von 1,5 Millionen Euro pro Fahrer und Paket ist die Rede.