Schrötters Crew-Chief: «Marcel ist sehr clever»
In Jerez und Valencia schwang sich Marcel Schrötter erstmals für das AGR-Team in den Sattel. Der Deutsche pilotierte noch eine 2015er-Kalex, mit der sein Team viel Erfahrung hat, um sich an die WP-Federelemente zu gewöhnen.
In Valencia schloss Schrötter den Test an vierter Stelle ab, doch neben Lowes und Pons war er der einzige Fahrer, der ausschließlich auf den harten Typ 3-Reifen unterwegs war. Mit dem Rennreifen war der 22-Jährige der Schnellste.
Sein Crew-Chief Chus Sanchez lobte: «Der Test mit Marcel war sehr nützlich. Wir arbeiteten so, dass wir ihm Zeit geben konnten, ein Gefühl mit dem neuen Bike aufzubauen. Das gelang ihm sehr, sehr schnell. Wir arbeiteten dann an unterschiedlichen Set-up-Varianten, um herauszufinden, was ihm noch mehr entgegenkommen könnte.»
«Wir testeten auch Federelemente von Showa. Wir erkannten großes Potenzial beim Grip und der Stabilität, aber die Balance zwischen vorne und hinten stimmt nicht. Das braucht Arbeit. Die Frage ist, ob wir dafür genug Zeit haben. Doch so fanden wir auch Dinge, die für WP funktionieren.» Ein Umstieg des AGR-Teams von WP zu Showa scheint jedoch unwahrscheinlich. Schrötter und Pons lobten die Suspension von Showa, doch es trat verstärkt Chattering auf. Die Tendenz der Fahrer geht zu WP, die nicht genug Zeit ist, um die Abstimmung der Showa-Elemente zu optimieren.
Auf harten Reifen war Schrötter 0,462 sec langsamer als Weltmeister Zarco auf weichen Reifen. «Mit den Zeiten sind wir sehr zufrieden. Marcel war von Anfang an sehr schnell. Er ist sehr clever und kann uns seine Erkenntnisse sehr gut mitteilen. Für mich war das eine sehr gute Art, die Saison zu beginnen oder die letzte abzuschließen. Seine schnellste Runde fuhr er mit dem Typ 3-Hinterreifen.»
Wie sieht es mit der 2016er-Kalex aus. «Ich muss mich auf die Aussagen von Axel stützen, den Marcel war noch mit der 2015er-Maschine unterwegs. Sie ist scheinbar beim Bremsen stabiler, aber der Unterschied ist nicht groß. Das Gefühl beim Bremsen ist etwas besser, so kann man vielleicht ein bisschen mehr angreifen. Es ist keine großartige Veränderung.»
Wie läuft die Zusammenarbeit mit Marcel? «Für mich lief es fantastisch. Ich denke, er ist ein intelligenter Fahrer, der immer die Ruhe bewahrt. Er hört genau zu und versucht, das Hauptproblem zu ergründen. Er ist für unterschiedliche Lösungen offen, was sehr wichtig ist. Im letzten Jahr war er sehr schnell und WM-Zehnter. Bei den Tests bewies er sich als absolut konkurrenzfähiger Fahrer. Wir haben große Erwartungen für die nächste Saison. Ich hätte es gerne, dass beide Fahrer an jedem Wochenende auf dem Podest stehen», lachte Sanchez.