Jonas Folger: «WP zu Öhlins – großer Unterschied»
Nach zwei erfolgreichen Jahren mit dem AGR-Team wechselt Jonas Folger für die Saison 2016 nun in das deutsche Team Dynavolt Intact GP. Am 16. November preschte der WM-Sechste erstmals in neuem Design über den Circuito Ricardo Tormo in Valencia.
In Valencia drehte Folger viele Runden, um sich an die Öhlins-Suspension zu gewöhnen. Der Bayer war die letzten eineinhalb Jahre mit Material von WP Suspension unterwegs. Um den Umstieg so sanft wie möglich zu gestalten, war Folger noch mit der ihm vertrauten 2015er-Kalex unterwegs. Sandro Cortese testete bereits die 2016er-Kalex.
Derzeit genießt Folger die Weihnachtszeit mit seiner Familie in Oberbayern. Im Januar wird er wieder drei Wochen mit Marcel Schrötter in Spanien trainieren. «Die Tests sind gut gelaufen, wir waren alle zufrieden, als wir in die Winterpause gingen. Mir war relativ egal, welches Chassis ich fahre, denn ich wollte einfach mit dem Team arbeiten, damit wir uns gut aufeinander einschießen. Das Chassis war Nebensache. Ich schielte in der Box nicht ständig auf die 2016er-Kalex», versicherte Folger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Der Unterschied zwischen dem 2015er- und 2016er-Chassis soll nicht allzu groß sein. «Ja, er wird nicht groß sein. Es sind sicher kleine Fortschritte gemacht worden. Es kommt darauf an, ob das Chassis zum Fahrer passt. Ich habe viel Positives gehört, und Kleinigkeiten sind in der Moto2-Klasse ja auch recht viel. Man darf nicht erwarten, dass es mit dem 2016er-Bike dann von alleine läuft. Ich war aber sehr froh, dass mein Test so gut verlief, ich fuhr gute Zeiten. Es war wichtig, dass alles reibungslos ablief.»
Folger muss sich für die Saison 2016 von WP Suspension auf Öhlins umstellen. Wie deutlich ist der Unterschied spürbar? «Ja, es ist schon ein großer Unterschied. Man fährt ganz anders, ich hatte das nicht mehr in Erinnerung, dass der Unterschied so groß war. Daher habe ich etwas gebraucht, bis ich mich wieder auf Öhlins eingeschossen hatte. Diese Suspensionen haben einfach einen unterschiedlichen Charakter. Auf WP hatte ich mich schnell eingeschossen, man hat schnell das Limit gefunden. Öhlins hat genauso viel Potenzial, man muss sich nur etwas vorsichtiger herantasten, weil das Feedback anders ist.»
In welchen Bereichen treten die Unterschiede besonders deutlich hervor? «Das zeigt sich vor allem auf der Bremse. Die Gabel macht einen großen Unterschied. Wie gesagt, das Feedback ist bei der von WP sofort da, man weiß, wo das Limit ist. Die von Öhlins ist etwas steifer, sie hat aber genauso viel Potenzial. Man muss einfach anders fahren. Man muss sich mehr an das Limit herantasten. Die Maschine liegt mit der Suspension von Öhlins etwas ruhiger.»
Folgers neuer Crew-Chief im Intact-Team ist der Südtiroler Patrick Mellauner, der bisher bei Italtrans arbeitete. Die technische Leitung für beide Fahrer hat Jürgen Lingg inne.
2015 war Folger in Katar und Jerez siegreich und stand zwei weitere Male auf dem Podest. Im nächsten Jahr will der 22-Jährige mit dem deutschen Team noch höher hinaus.