Luis Salom: In 18 Moto2-Rennen um die Welt
2015 absolvierte Louis Salom seine zweite Moto2-Saison im Team Paginas Amarillas HP40 von Sito Pons. Da der Spanier mit vielen Problemen zu kämpfen hatte und nur WM-Rang 13 belegte, während er als Rookie 2014 noch WM-Achter war, musste er das Team zum Saisonende verlassen.
2016 wird er für das SAG-Team als Teamkollege von Jesko Raffin antreten. Es wird die dritte Moto2-Saison und das siebte Jahr für Salom in der Weltmeisterschaft sein. Im Verlauf nur einer Saison reisen die Piloten zu 18 Rennen, absolvieren zahlreiche Testfahrten und Medientermine. Da auch Salom die unterschiedlichsten Länder bereist und meist aus dem Koffer lebt, weiß er genau, worauf es bei diesem Lebensstil ankommt, wie er im Interview mit «Red Bull» zeigte.
Luis, was muss unbedingt in den Koffer?
Man muss unbedingt bequeme Kleidung tragen, am besten Jogginghosen und Turnschuhe. Man verbringt wahnsinnig viel Zeit am Flughafen und im Flugzeug. Wenn man dann irgendwann im Hotel ankommt, spürt man den Unterschied zwischen Jogginghose und Jeans ganz gewaltig. Außerdem müssen Handy und Computer unbedingt dabei sein. Ich habe immer das Rennen vom Vorjahr auf meinem Computer gespeichert, damit ich es im Flieger ansehen kann. Entweder schaue ich mir mein Rennen vom Vorjahr an oder das Moto2-Rennen von vor zwei Jahren.
Tauchst du gerne in die Kultur der Länder ein, in denen du Rennen fährst?
Ehrlich gesagt, haben wir dafür während der Grand Prix-Rennen wenig Zeit. Wir haben kaum Freizeit und die brauche ich, um mich auf das Wochenende konzentrieren zu können. Ich arbeite ununterbrochen mit dem Team, und das Rennen am Wochenende ist für mich das Wichtigste. Es sind immer drei Tage, doch die vergehen wie im Flug. Es ist also ziemlich schwierig, Zeit zu finden, um die Gegend zu erkunden.
Bist du schon einmal in der First Class geflogen?
Nein, ich war noch nie in der Business oder First Class. Ich fliege immer Economy. Wenn du nach zehn Stunden Flug an deinem Ziel ankommst, fühlst du dich nicht super, wenn du in der Economy geflogen bist. Aber ich bin noch jung und ich denke, dass mein Körper das schon wegsteckt. Doch natürlich würde ich gerne in der Business Class fliegen. Vielleicht in ein paar Jahren. Ich würde definitiv entspannter und weniger erschöpft ankommen. Gerade bei Langstreckenflügen ist die Business Class die beste Variante.
Was tust du, damit ein Rennwochenende so glatt wie möglich läuft?
Ich esse gut zu Abend, gehe dann ins Hotel, springe in die Dusche, gehe danach ins Bett und schaue mir die Videos aus dem Training an. Anschließend schlafe ich und bin bereit für das Rennen.
Was gefällt dir besonders an den Reisen?
Jeder Ort hat seine Stärken und Schwächen, und mir gefällt es überall. Es ist schön, die Welt zu sehen. Man lernt viel, was man in der Schule, zuhause oder in der Arbeit nicht lernt, wenn man reist und Menschen trifft.
Wenn du irgendwo hinfliegen könntest, wo du noch nie warst, was würdest du dir aussuchen?
Ich war schon sehr lange nicht mehr im Urlaub. Vielleicht fliege ich noch in diesem Jahr irgendwo hin. Gerne würde ich mit meinem kleinen Bruder ins Disneyland Paris fahren. Er wünscht sich das so sehr, und ich würde ihn gerne dorthin begleiten und ein paar Tage zur Ruhe kommen. Ich habe es ihm versprochen.
Welche Sprachen sprichst du neben Spanisch? Und welche Sprache würdest du gerne noch lernen?
Ich spreche Italienisch, Englisch und Spanisch. Ich würde gerne noch Japanisch lernen. Es ist eine interessante Sprache, allerdings auch eine schwierige. Als ich im Fahrerlager ankam, sprach ich weder Italienisch noch Englisch. Ich lernte diese Sprachen hier. Deshalb bin ich auch fest davon überzeugt, dass man da draußen viel mehr lernt als in der Schule.
Was ist dein bester Reisetipp?
Genieße alles. Von dem Moment an, wo du deine Reise beginnst, bis zum Moment, in dem du an deinem Ziel ins Bett fällst - versuche jeden Moment deiner Reise zu genießen, sonst wird es wirklich anstrengend. Selbst wenn ich einen Unfall baue oder mit meinem Ergebnis beim Grand Prix nicht zufrieden bin, gehe ich gut gelaunt und mit viel Energie aus dem Haus, wenn ich wieder zu einem anderen Grand Prix reise. Man muss positiv bleiben.