Franco Morbidelli: «Erst Top-7, danach Podestplätze»
Franco Morbidelli
2016 wird Franco Morbidelli neben Alex Márquez für die belgische Mannschaft die Moto2-Weltmeisterschaft bestreiten. Der 19-jährige Márquez wird die zweite Saison für Marc VDS fahren, Franco Morbidelli wird seine erste Saison für das Team von Biermilliardär Marc van der Straten absolvieren. 2015 war der Römer im Italtrans-Team unterwegs.
Morbidelli machte seine ersten Schritte in der Moto2-WM 2013 als Ersatzfahrer, im selben Jahr wurde er im Team Italia zum Superstock-600-Europameister. 2014 wurde er dann als Moto2-Stammfahrer in das Italtrans-Team aufgenommen.
2015 erlebte Morbidelli Höhen und Tiefen. In Indianapolis sicherte sich der 21-Jährige den ersten Podestplatz in seiner GP-Karriere. Nach dem Brünn-GP erlitt der Italiener, der Teil der VR46 Riders Academy von Valentino Rossi ist, beim Motocross-Training einen Schien- und Wadenbeinbruch am rechten Bein. Er musste bis zum Australien-GP aussetzen. Morbidelli schloss die Saison als WM-Zehnter ab.
Für die Saison 2016 hat Morbidelli hohe Erwartungen. «Das Rennen in Indianapolis ist eines, an das wir anknüpfen wollen. Nach diesem Rennen war die Verletzung im letzten Jahr eine große Enttäuschung. Nun kann ich es kaum erwarten, dass die Saison beginnt. Nach einem langen Winter wird der erste Test sehr wichtig sein. Das Marc VDS-Team hat großartige Werte und hohe Ansprüche, aber sie geben mir viel Selbstvertrauen, das ist keine Kleinigkeit.»
Ratschläge holt sich Morbidelli bei keinem Geringeren als dem Moto2-Weltmeister von 2014, Tito Rabat, der 2016 für Marc VDS in der MotoGP-Klasse antreten wird. «Das ist ein großer Ansporn. Ich glaube, Rabat ist als Person gereift, er gibt nun andere Ratschläge und ist wie ein großer Bruder. Es tut mir leid, wenn manche eine andere Beziehung zwischen uns vermutet hätten, aber tatsächlich verstehen wir uns sehr gut», erklärte der Rossi-Schützling den Kollegen von «GPone». Morbidelli hatte Rabat auf dem Sachsenring vom Motorrad geholt.
Mit Alex Márquez als Teamkollege wird die italienisch-spanische Rivalität neu entfacht. «Er ist ein Teamkollege, den ich bewundert habe, denn seine Erfolge sprechen für sich selbst. Doch er ist trotzdem ein Gegner wie alle anderen, aber ihn schlagen zu können, ist ein großer Ansporn. Ich will ein Top-Fahrer werden. Der erste Schritt sind die Top-7, um dann hoffentlich um Podestplätze zu kämpfen. Wenn wir dort angekommen sind, können wir an die höchste Stufe denken.»
In der Vergangenheit hatten es Italiener in der Moto2-Klasse nicht leicht. «Die Karten sind nun neu gemischt. Baldassarri hat 2015 zum Saisonende großartige Rennen gezeigt und stand in Australien auf dem Podest. Zudem kehrt Pasini zurück, der bereits viel Erfahrung hat. Natürlich ist Zarco der Favorit für den Titel, aber es wird neue Gegner geben. In unserer Klasse darf man nie etwas für selbstverständlich halten», weiß Morbidelli.