MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Marcel Schrötter (5.): Durchbruch, nur 0,1 sec zurück

Von Sharleena Wirsing
«Das habe ich gebraucht. Egal wie, einmal diese schnelle Runde zu schaffen», freute sich Marcel Schrötter nach dem starken fünften Platz in Mugello. Doch ganz zufrieden war der Bayer trotzdem nicht.

«Es wurde Zeit», war im AGR-Team zu hören, nachdem Marcel Schrötter im Moto2-Qualifying nur 0,169 sec hinter der Bestzeit von Sam Lowes lag. Den Teammitgliedern ist bestens bewusst, dass der Bayer zu viel mehr fähig ist, als er bisher zeigen konnte. Nach Platz 5 wirkt die spanische Mannschaft gelöst und freut sich nun auf das Rennen am Sonntag.

Schrötter selbst freute sich zwar über seine Platzierung, doch er weiß, dass auch die erste Startreihe zum Greifen nah war. «Wenn man so knapp dran ist, dann wäre es natürlich schön, auch wirklich da vorne zu stehen», erklärte er gegenüber SPEEDWEEK.com in der AGR-Box.

Nach dem durchwachsenen Freitag muss euch ein Durchbruch beim Setting gelungen sein? «Ja, am Samstagmorgen auf jeden Fall. Wir haben viel mit Alex von Kalex gesprochen und uns überlegt, was wir noch versuchen könnten. Egal war wir in diesen Jahr gemacht haben – natürlich war es mal besser, mal schlechter – es brachte im Endeffekt immer die gleichen Probleme. Ich habe mich nie richtig wohl gefühlt – vor allem mit der Front. In diesem Aspekt gelang uns nun ein Fortschritt. Dass es im Qualifying so gut läuft, hatte ich jetzt nicht erwartet, da es ein schwieriges Wochenende war und alles sehr eng zusammenliegt.»

«Natürlich muss man sagen, dass ich am Anfang mit Lowes einen guten Zug erwischte. Ich war nicht direkt hinten dran, dass ich voll im Windschatten war, sondern eher so drei, vier Motorradlängen weg. Es hat natürlich geholfen, dass ich ihn vor mir sah. Zwei, drei Kurven – gerade Arrabbiata 1 und 2 – habe ich immer ein bisschen versaut. Dort habe ich ihm gegenüber verloren, obwohl ich in dieser Runde insgesamt schneller war. Es sind ein paar Sachen, die wir noch verbessern könnten. Doch im Großen und Ganzen bin ich natürlich zufrieden, denn es ist das beste Qualifying-Ergebnis seit langer Zeit», war Schrötter dann noch ein Lächeln zu entlocken.

Die Top-20 lagen im Qualifying innerhalb von 0,789 sec. «Es wird interessant, denn ich denke, dass die meisten Fahrer ihre Zeit auf dem weicheren Reifen Nummer 1 fuhren. Er hält allerdings nur zwei bis vier Runden. Ich bin gespannt, ob es nur uns so geht oder allen. Auf dem härteren Reifen Nummer 3 wird die Pace natürlich anders sein. Wir müssen schauen, dass wir das Bike so gut wie möglich auf die Nummer 3 einstellen und da vielleicht noch etwas finden. Im Großen und Ganzen sind wir ganz gut dabei.»

Wie schätzt du deine Pace im Vergleich zu den anderen Fahrern ein? «Das ist schwierig zu sagen», erklärte der 23-Jährige. «Im Qualifying war, wenn ich ehrlich bin, gar keine Pace vorhanden. So funktioniert es manchmal im Qualifying eben, aber eigentlich ist es das Gegenteil davon, was ich sonst mache. Sonst fahre ich meine Runden fast immer alleine. Ich fahre meine Zeiten dann mehrmals, aber sie sind nie schnell genug. Jetzt war es eben anders. Zwei Runden hinter Lowes funktionieren super, dann wechselten wir zwischendurch wieder auf den 3er-Reifen, um zu vergleichen. Dann hatte ich viel Verkehr, musste abbrechen. Eine fliegende Runde, dann wieder in die Box. Ja, es war wirklich nötig, die schnelle Runden hinzubringen, was mir am Anfang gleich gelang. Am Ende erwischte ich keinen Zug mehr, aber es reichte für Platz 5. Manchmal geht es eben nur so.»

«Das habe ich gebraucht. Egal wie, einmal diese schnelle Runde zu schaffen. Das war ganz wichtig. Wir haben nun eine gute Ausgangsposition für das Rennen. Es ist aber brutal eng. Das heißt, dass viele Fahrer vorne mitfahren können. Es wird ein sehr spannendes Rennen. Ich hoffe, dass ich die ersten Runden so hinbekomme wie bei den letzten Rennen, nur von weiter vorne. Ein guter Start und dann so lange vorne dranbleiben wie möglich. Ich werde natürlich alles versuchen», versprach der schnelle Bayer.

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