MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Luis-Salom-Manager Rodrigo: «Der schlimmste Albtraum»

Von Günther Wiesinger
Luis Salom mit Manager Marco Rodrigo während der Moto2-Zeit bei Sito Pons

Luis Salom mit Manager Marco Rodrigo während der Moto2-Zeit bei Sito Pons

Der Schweizer Marco A. Rodrigo zeigte sich am Tag nach dem tödlichen Unfall seines Schützlings Luis Salom tief betroffen, aber gefasst. Die sterblichen Überreste von Luis werden jetzt forensisch untersucht.

Der Schweizer Marco A. Rodrigo kam am Samstag ins Fahrerlager des Circuit de Catalunya. Der ehemalige Immobilien-Unternehmer aus Zürich (mit spanischen Wurzeln) war Manager von Luis Salom und ist mit der ganzen Familie seit mehr als fünf Jahren eng befreundet.

Der Zürcher betrieb auch das Grand Prix Team Switzerland in der Moto2-WM 2011 und 2012 mit Randy Krummenacher. Jetzt unterstützt Rodrigo den Zürcher Jesko Raffin, den er wie Salom für die Moto2-Saison 2016 ins SAG-Team von Eduardo Perales untergebracht hat.

Marco Rodrigo vereinbarte mit dem SAG-Team und dem erschütterten Jesko Raffin, dass er nach dem Unfall von Luis Salom auf die Fortsetzung des Barcelona-GP verzichtet.

Doch Rodrigo hat nach der Salom-Tragödie nicht die Absicht, jetzt ganz den Krempel hinzuschmeissen und Jesko Raffin aus der WM zurückzuziehen.

«Ich werde Jesko weiter betreuen. Er wird die restlichen WM-Rennen 2016 bestreiten. Es wird in so einem Moment wie gestern der schlimmste Albtraum wahr, wenn dein Fahrer so schlimm verunglückt. Man hat dann an der Unfallstelle versucht Luis wiederzubeleben und hat sich entschieden, den Transport ins Krankenhaus mit dem Krankenwagen vorzunehmen und nicht mit dem Helikopter. Denn im Helikopter war für die Reanimation nicht genug Platz. Maria, die Mutter von Luis, und ich, wir sind dann ins Spital gefahren. Luis ist dort grossartig versorgt worden, wir sind zu jeder Zeit gut informiert worden. Man hat festgestellt, dass er schwere Traumata erlitten hat. Man hat aber nicht genau gewusst, woher der Blutverlust kommt. Die Blutkonserven, die man ihm verabreicht hat... Das Blut ist einfach verschwunden, aber man wusste nicht, wohin es geflossen ist... Luis wurde dann operiert. Nachher wurde uns mitgeteilt, dass man ihm nicht mehr helfen konnte. Es kam jede ärztliche Hilfe zu spät.»

Das Mitgefühl und die Gedanken von Marco Rodrigo, selbst Vater von zwei Kindern, sind bei den Eltern und zwei Geschwistern von Luis. «Was die Eltern von Luis jetzt mitmachen, das ist etwas, was wir uns gar nicht vorstellen können. Die Mama von Luis war bei jedem Renenn dabei, auch gestern. Der Körper von Luis muss jetzt forensisch untersucht werden, das verlangt die Staatsanwaltschaft, weil es sich rechtlich um einen Unfall mit Todesfolge handelt. Wir haben jetzt diesbezüglich alle Formalitäten erledigt. Die sterblichen Überreste werden nach Mallorca transportiert, nachdem sie von der Forensik freigegeben wurden. Sobald das erfolgt ist, werde ich nach Mallorca fliegen und dort für die Familie die Vorbereitungen treffen für die Trauerfreier und die Abdankung.»

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