Tom Lüthi über Titelchance, Gegner und 2017
Bei den letzten Grands Prix zeigte Tom Lüthi starke Leistungen in den Trainings und Qualifyings, im Rennen reichte es jedoch nicht, um in den Kampf um den Sieg einzugreifen. Der Schweizer erklärte, dass er im Rahmen des Valencia-Tests nach dem Barcelona-GP mit der Crew des Teams Garage Plus Interwetten an der Leistung im letzten Renndrittel arbeitete, um eine Lösung für die Unterlegenheit in der Schlussphase zu finden.
Nach dem Sieg beim Saisonauftakt in Katar schaffte es Lüthi nur in Le Mans erneut auf das Podest. Was haben dir Rins und Zarco im Moment voraus? «In Barcelona sind sie mir im letzten Renndrittel weggefahren, also muss da irgendwo das Problem liegen. Beim Hinterherfahren konnte man keine Vorteile bei ihnen erkennen, denn die Unterschiede in dieser Klasse sind zu gering, um sie von außen sehen zu können.»
Der 29-Jährige will nach bald zehn Jahren in der mittleren Klasse den Titel holen, auch sein MotoGP-Traum lebt weiter. Wie schätzt du deine Chancen im Titelkampf ein? Mit 23 Punkten Rückstand ist noch nichts verloren. «Ja, genau. Die Saison ist noch lang. Ich glaube auf jeden Fall, dass ich zusammen mit den Top-3 vorne mitmischen kann. Klar, ich will mitkämpfen und die Saison ist noch so lang. Es kann noch so viel passieren. Wir müssen einfach weiter unseren Job machen», betonte der Schweizer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Rins, Lowes und Zarco liegen in der Gesamtwertung vor dir. Welcher von ihnen ist besonders stark? «Sie sind alle stark. Es ist die Moto2-Klasse, daher werden auch noch andere starke Fahrer hinzukommen. Jonas wird auch bald wieder vorne dabei sein. Johann macht derzeit einen sehr guten Eindruck, Alex aber auch.»
Wie laufen die Verhandlungen für 2017? «Die Gespräche laufen, es ist noch nichts entschieden, wie und wo ich im nächsten Jahr fahren werde. Auch über MotoGP-Möglichkeiten gibt es noch Gespräche.» Die Wahrscheinlichkeit für einen MotoGP-Aufstieg wird jedoch immer geringer, denn es sind nur noch wenige Plätze frei, die jedoch sehr begehrt sind. Noch sind erfahrene MotoGP-Piloten wie Aleix Espargaró, Stefan Bradl und Alvaró Bautista auf dem Markt. Zudem stehen Alex Rins und Johann Zarco kurz vor der Unterzeichnung ihrer MotoGP-Deals mit Suzuki und Tech3.
Noch vor dem Assen-GP wird Tom Lüthi in Mugello auf die KTM RC16 schwingen und seinen ersten richtigen MotoGP-Test fahren. 2005 durfte er nach seinem 125-ccm-Titelgewinn in Valencia zehn Runden mit der Honda RC211V drehen, aber er hat damals keinen vollwertigen Test absolviert. Das KTM-Werksteam ist für 2017 bereits mit Pol Espargaró und Bradley Smith besetzt worden.