Alex Rins: Intensive Vorbereitung auf Moto2-WM-Kampf
Alex Rins: «Es ist sehr wichtig, dass ich nun weiss, dass ich in die MotoGP aufsteigen werde»
Nach der Sommerpause wirft Alex Rins im Interview noch einmal einen Blick über die Schulter und zieht nach der ersten Moto2-Saisonhälfte Bilanz. Der 20-Jährige aus Barcelona durfte im Rahmen eines Tests schon einen ersten Eindruck vom Red Bull Ring gewinnen, auf dem das nächste Kräftemessen der WM-Stars an diesem Sonntag stattfinden wird.
Rins verspricht sich viel vom zehnten WM-Lauf, denn er nutzte die Sommerpause, um sich mit Trainingseinheiten und Erholungsphasen auf die intensive zweite Saisonhälfte vorzubereiten.
Alex Rins, was hast du diesen Sommer unternommen?
Ich hatte schon nach dem GP in Assen eine Woche Urlaub und dann noch einmal ein paar freie Tage nach dem Rennen auf dem Sachsenring. In der darauffolgenden Woche testete ich mit meinem Team in Österreich, und seither bin ich am Radeln, mein Supermoto-Bike am ausfahren und am Trainieren. Ich bin eigentlich immer auf Trab, trotzdem habe ich die Zeit natürlich auch genutzt, um mich im Kreis meiner Freunde zu erholen.
Wie schätzt du die erste Saisonhälfte ein?
Insgesamt verlief der erste Teil der WM in diesem Jahr positiv. Dass ich nach neun Rennen mit 25 Punkten Rückstand auf Johann Zarco den zweiten WM-Rang belege, ist keine schlechte Situation, vor allem wenn man bedenkt, dass wir in einem Rennen die Punkte verpasst haben und generell nicht so konstant waren wie im vergangenen Jahr.
Welches war denn der bisher beste Moment für dich?
Das war ganz zu Beginn des Jahres. Ich habe da in Austin, Jerez und Le Mans eine Serie von guten Rennen gezeigt und zwei Siege sowie einen dritten Platz eingefahren.
Und was war der bisherige Tiefpunkt in diesem Jahr?
Das war der Katalonien-GP in Barcelona, weil Luis Salom dort verunglückte.
Wenn wir nun auf die zweite Saisonhälfte blicken: Was denkst du, ist der Schlüssel zum Erfolg?
Ich denke, dass Konstanz zum Erfolg führen wird. Ich starte nun stärker denn je in die zweite Saisonhälfte, denn ich habe hart trainiert, damit ich das zu Saisonbeginn gefasste Ziel, den Moto2-Titel, auch erreiche. Auf dem WM-Programm stehen nun einige Strecken, die mir sehr gut gefallen, und das ist gut für mich, etwa Aragón, Misano oder Phillip Island. Das kurzfristige Ziel lautet, auf allen Strecken, auf denen wir eine gute Chance haben, auch den Sieg zu holen.
Du konntest den Red Bull Ring beim Test schon kennenlernen. Gefällt dir der neue Rundkurs im WM-Kalender?
Wir haben vor knapp zwei Wochen dort getestet und schnell gemerkt, dass es eine sehr schnelle Strecke ist. Es ist dort nicht so schwierig, eine gewisse Rundenzeit zu drehen, diese aber signifikant zu senken, wird sehr schwierig. Er sieht vielleicht nach einer einfachen Strecke aus, aber das ist der Red Bull Ring wirklich nicht. Im Gegenteil! Der Kurs ist für alle neu und bevor wir ins Rennwochenende starten, können wir nicht sagen, wie es sich dort fährt. Denn ein Test ist nicht dasselbe wie ein Rennwochenende.
Glaubst du, dass die Streckencharakteristik zu deinem Fahrstil passt?
Allerdings, denn der Kurs umfasst schnelle Kurven, und die sind mir am liebsten. Es ist aber gleichzeitig auch eine kurze Strecke, deshalb wird es schwierig, starke Rundenzeit-Verbesserungen hinzubekommen.
Du hast mit dem Suzuki-Werksteam einen MotoGP-Vertrag für 2017 und 2018 abgeschlossen. Was bedeutet dieser Schritt für dich?
Es ist sehr wichtig, dass ich nun weiss, dass ich in die MotoGP aufsteigen werde. Das sind grossartige Neuigkeiten, die mich unglaublich glücklich gemacht haben. Wir haben das auch gebührend gefeiert, aber seitdem fokussiere ich mich nun wieder auf mein Hauptziel in diesem Jahr, das darin besteht, den Moto2-Titel zu holen. Bis November werde ich mich ganz darauf konzentrieren.»
Wie stellst du dir die Rennteilnahme in der MotoGP-Klasse vor?
Es wird sicherlich eine grosse Herausforderung. Das Bike hat doppelt so viele PS und ist auch doppelt so schwer. Ich werde mich aber so gut wie möglich darauf vorbereiten.