MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Thomas Lüthi: «Wusste nicht, dass Alex Rins da war»

Von Waldemar Da Rin
Tom Lüthi und Franco Morbidelli lieferten sich ein heisses Duell

Tom Lüthi und Franco Morbidelli lieferten sich ein heisses Duell

«In den letzten beiden Kurven rutschte ich vom Podest», hielt Moto2-Pilot Thomas Lüthi nach dem zehnten Moto2-Lauf auf dem Red Bull Ring fest. Der Garage Plus-Interwetten-Kalex-Pilot musste sich mit Rang 4 begnügen.

So hatte sich Tom Lüthi den zehnten WM-Lauf auf dem Red Bull Ring in Spielberg nicht vorgestellt: Der Moto2-Pilot war bis kurz vor dem Fallen der Zielflagge auf Podest-Kurs unterwegs, musste sich aber letztlich – wie schon in Mugello – mit dem vierten Rang begnügen.

Hinterher gestand der Schweizer: «Ich bin natürlich enttäuscht». Und er schimpfte: «Vor allem auch, weil Johann Zarco bei Gelb überholt hat. Ich habe das in meine Taktik eingebaut und auf die Tafel von der Rennleitung gewartet. Ich hoffte, dass es seinen Rhythmus ein bisschen stört, denn er war sehr stark.»

Und Lüthi erklärte: «Anscheinend habe ich wieder überholt und er mich dann wieder zurück, aber ich will mir das anschauen, weil ich kann mich nicht erinnern. Egal, er war schnell, ihm konnten wir nicht folgen. Ich hab's probiert, und dann waren zwei kleine Fehler da und schon war Franco Morbidelli zur Stelle.»

Den Zweikampf mit dem MarcVDS-Piloten beschrieb Lüthi folgendermassen: «Es war ein grosses Hin und Her. Es war auch ein schöner Kampf, hart aber fair. Ich habe mich super gefühlt, deshalb habe ich mich zuerst auch bedankt, denn das Motorrad war viel besser fahrbar als noch am Morgen. Nach dem Warm-up war ich noch ein bisschen nervös gewesen, denn ich hatte grosse Probleme mit dem Vorderrad. Aber im Rennen war das nicht der Fall.»

Der 29-Jährige schilderte: «Ich konnte super bremsen, und das hat mir auch die Zuversicht gegeben für die letzte Runde. Da war ich dann im Kampf mit Morbidelli. Ich war zwei Mal auf der Aussenseite, und das ist bitter, weil ich war zwar stärker auf der Bremse war, aber aussen trotzdem nichts machen konnte.»

«Ich war mit der Schulter in der zweitletzten Kurve an seiner Verkleidung, aber aussen kannst du natürlich nicht zumachen. Dann war ich natürlich weit, habe aber dann offen gelassen und wollte in der letzten Kurve Schwung nehmen, und Bam! plötzlich ist der Rins da», erklärte Lüthi weiter.

Und der Garage Plus-Interwetten-Kalex-Fahrer gestand: «Mir war nicht bewusst, dass er da ist. Wir waren in Kurve 4 beide fast im Kies und blieben da fast stehen. Aber ich wusste nicht, dass Rins nur 1,5 Sekunden hinter mir ist. Ich dachte, die anderen Gegner sind viel weiter weg! Wenn ich das gewusst hätte! 1,5 Sekunden sind sehr schnell vorbei. Das hat mich geschockt. Ich habe beim Ausholen in der letzten Kurve die Tür natürlich offen gelassen. Wenn ich gewusst hätte, dass Rins da ist, hätte ich das natürlich nicht gemacht.»

Seufzend fügte Lüthi an:«Das war bitter, da bin ich in den zwei letzten Kurven vom Podium gerutscht.» Er tröstete sich aber auch: «Wir waren stark, und das ist wirklich gut. Ich war jetzt auch wieder stark auf der Bremse, das gibt auch wieder Vertrauen. Ich konnte mit den Jungs vorne mitkämpfen und Zarco war auch nicht so weit weg. Er war schon verdammt schnell und zog dann auch weg, aber er ist uns nicht einfach allen um die Ohren gefahren, und das ist doch schon einmal positiv.»

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