Giussani (Suter): «Mit Zeiten sehr, sehr zufrieden»
Neben den MotoGP-Werksteams von Ducati, Aprilia und KTM testete auch Suter mit einer Moto2-Maschine in Misano. Das Moto2-Bike wurde von Mattia Pasini pilotiert, der beim Brünn-GP zuletzt den vierten Platz mit der Kalex des Italtrans-Teams eingefahren hatte.
Suter-Konstrukteur Alex Giussani berichtete im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Wir sind sehr glücklich, dass wir mit einem neuen Projekt zurück auf der Rennstrecke sind. Es wurde für 2016 bereits vorbereitet, nun wird die Maschine weiterentwickelt. Nun gibt es neue Reifen, die sich in diesem Jahr weiterentwickelt haben und eine neue Federung mit Öhlins. Das alles muss mit unserer Maschine in Einklang gebracht werden. Es ist wichtig, dass wir diese Arbeit jetzt machen, denn wir müssen uns auf das nächste Jahr vorbereiten. Wie es im nächsten Jahr für uns aussehen wird, ist nicht nur von dieser Maschine abhängig. Doch wir müssen die technische Vorbereitung gewissenhaft durchführen. Die Reifen haben wir direkt aus Brünn geholt, sie sind die neuste Generation. Das Material von Öhlins ist von 2016, es ist aber nicht das neuste Material, das zum Beispiel das MarcVDS-Team erhält.»
Für die Saison 2017 will der Schweizer Chassis-Hersteller Eskil Suter zurück in die Moto2-WM. In Brünn verhandelte er mit einigen Interessenten. Suter nannte gegenüber SPEEDWEEK.com die Teams Forward und Intact GP als mögliche Partner, auch Dominique Aegerter möchte zu Suter zurückkehren.
«Im letzten Jahr haben wir keinen Partner gefunden, mit dem wir eine gute Zusammenarbeit hätten pflegen können. Deshalb hatten wir das Projekt auf Eis gelegt und unseren Fokus auf andere Projekte der Firma gelenkt. Doch grundsätzlich ist Racing unsere Leidenschaft. Wir sind Suter Racing Technology, wir wollen im Rennsport bleiben. Wir wollen im Rennsport weitermachen und Erfolg haben. Uns motiviert nun das Interesse – nicht nur von Domi Aegerter. Obwohl wir uns natürlich über ihn sehr freuen, aber es gibt insgesamt viel Interesse. Daher haben wir uns zur Weiterentwicklung der Maschine entschlossen. Dieser Test in Misano soll und wird nicht darüber entscheiden, wer mit uns arbeiten will. Doch wir wollen hier sehr intensiv arbeiten.»
«Mattia ist vor sechs Jahren schon mit unserer Maschine in Misano gefahren. Bei diesem Rennen war ich sein Crew-Chief. Wir haben vor diesem Test ihn und sein Team gefragt, ob wir in dieser Konstellation testen können – unabhängig davon, was sie in Zukunft machen werden. Wir brauchten einen schnellen Fahrer aus dem Top-15, damit wir eine brauchbare Bewertung unserer Maschine erhalten. Wir sind sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist. Er fuhr etwa 60 Runden, die Zeiten waren sehr positiv, wenn wir die Streckenbedingungen bedenken. Damit sind wir sehr, sehr zufrieden. Wir wollten unsere Schwinge, Chassis, Aerodynamik und die Gewichtsverteilung zu testen. Die Feinarbeit, um die letzten Zehntel durch die Abstimmung der Federung und so weiter zu finden, liegt dann mehr in der Verantwortung der Teams. Wir wollen ihnen eine gute Grundlage geben, der Rest ist auch von den jeweiligen Fahrern abhängig.»
«Es sind weitere Tests geplant, Termine stehen noch nicht fest. Wir brauchen konkurrenzfähige Fahrer, daher müssen wir dann auch ihre Teams involvieren. Beim nächsten Test darf Mattia nicht wieder unabhängig von seinem Team für uns fahren. Wir müssen jetzt sehen, ob wir noch einen Test alleine brauchen oder gleich mit einem Team testen können.»
2016 wurde die aktuelle Suter bereits bei den letzten zwei Rennen der Moto2-EM in Valencia von Federico Fuligni eingesetzt. Er erreichte die Plätze 28 und 8. Wie fiel das Feedback aus? «Leider war Federico nicht ganz fit, denn er hatte in Navarro zuvor einen schweren Sturz. Trotzdem war das Ergebnis sehr gut. Das war eine gute Motivation, denn er fuhr unsere Modelle von 2014, 2015 und 2016. Mit der 2016er-Maschine war er am schnellsten.»