Fabio Di Giannantonio: Eine Rookie-Saison nach Maß
Fabio Di Giannantonio kämpft in Valencia gegen Österreich-Sieger Joan Mir und Rossi-Schützling Nicolò Bulega um den Titel des «Rookie of the Year» in der Moto3-Klasse. Derzeit trennt ihn nur ein Punkt von Mir, fünf weitere vom WM-Fünften Bulega.
Di Giannantonio, der 2015 im Red Bull Rookies Cup den zweiten Gesamtrang hinter Bo Bendsneyder belegt hatte, eroberte in seiner ersten WM-Saison bereits drei Podestplätze. In Mugello wurde er Zweiter, nachdem er in den ersten fünf Saisonrennen leer ausgegangen war. Doch dann konnte er Platz 2 bereits in Assen wiederholen, in Brünn stand er als Dritter auf dem Podest. Seit dem Mugello-GP punktete der Italiener in allen Rennen außer auf Phillip Island.
In Mugello hatte «Digga» seinen ersten GP-Sieg nur um 0,038 sec verpasst. «Das kann ich immer noch nicht so richtig fassen. In der Weltmeisterschaft zu fahren, war immer mein Traum. Meinen ersten Podestplatz bei meinem Heimrennen in Mugello einzufahren, war daher einfach unglaublich.»
Auch in Assen fehlten nur 0,039 sec zum Sieg. «Ich versuchte dort, am Ende fokussierter zu bleiben und meine Pace zu fahren. Als ich sah, dass ich die Lücke zur Spitzengruppe schließen konnte, glaubte ich an die Chance auf einen Podestplatz. In der letzten Runde griff ich dann umgehend an und überholte zwei Gegner. Die letzte schnelle Kurve fuhr ich außen an, um beim Anbremsen auf die letzte Schikane innen zu liegen. Das war ein guter Schachzug, denn so konnte ich Fenati schnappen und Platz 3 erreichen, der später durch Mignos Strafe zu Platz 2 wurde», erinnerte sich Di Giannantonio.
Auch im Nassen konnte er seine Fähigkeiten bereits unter Beweis stellen. Beim Deutschland-GP erreichte er im sturzreichen Moto3-Rennen Platz 5, obwohl er nur von der 22. Startposition losgefahren war. Nach der Sommerpause folgte ein weiterer Podestplatz in Brünn. Platz 10 in Misano war Di Giannantonios schlechtestes Resultat seit Le Mans. «Zur Rennmitte hatte ich Probleme mit den Reifen. Das Bike bewegte sich stark, vor allem das Hinterrad. In den letzten Runden konnte ich kaum noch pushen. Aus diesem Grund brachte ich dort nur Platz 10 ins Ziel.»
In den Rennen von Aragón und Motegi eroberte er die Plätze 4 und 5. Auf Phillip Island ging Di Giannantonio leer aus, in Sepang erreichte er nach einem ereignisreichen Rennen noch Platz 15. «Vor dem Rennen war ich sehr motiviert, denn ich hatte im Warm-up einen guten Kompromiss bei der Abstimmung gefunden. Ich hatte – abgesehen vom Chaos durch die Stürze in den ersten beiden Kurven – einen sehr guten Start. In Runde 2 war ich schon Elfter. Ich pushte, um die Führungsgruppe einzuholen. Doch beim Anbremsen auf Kurve 7 stürzten ein paar Fahrer vor mir. Ich konnte einen Sturz ebenfalls nicht verhindern. Das war sehr schade, aber der eine Punkt war besser als Nichts. In Valencia will ich das wieder ausgleichen.»
2017 wird «Diggia» erneut für die Mannschaft von Fausto Gresini an der Seite von Jorge Martin auf Honda antreten. Er soll in seiner zweiten WM-Saison Jagd auf den Titel machen.