Philipp Öttl (KTM): «Saison 2017 hat Kraft gekostet»
Philipp Öttl aus dem Team Südmetall Schedl GP Racing
Der deutsche Moto3-Pilot Philipp Öttl startete nur von der 16. Position in das Moto3-Rennen von Valencia. Der Bayer kam nicht über den 14. Rang hinaus. Nach dem Rennen war im Team Südmetall Schedl GP Racing Enttäuschung, aber auch Erleichterung zu spüren. Durch Öttls Schlüsselbeinbruch in Jerez gestaltete sich die Saison des KTM-Fahrers schwierig. Der 21-Jährige aus Ainring schloss die Moto3-Saison 2017 auf dem zehnten Gesamtrang ab.
«Es war nicht das Wochenende und nicht das Rennen, das ich mir erhofft habe. Sepang war schon schwierig, denn die Endphase der Saison hat mich sehr viel Kraft gekostet», räumte Öttl ein. «Das war extrem anstrengend. Es war nach meinem Schlüsselbeinbruch eine lange Saison. Ich musste mit intensiv konzentrieren, vor allem bei nasser Strecke. Das kostete mich extrem viel Kraft. Mental, aber nicht körperlich. Bei den Übersee-Rennen machte sich das besonders bemerkbar, da ein Rennwochenende dem nächsten folgt. Ich muss lernen, dazwischen besser abzuschalten, damit ich mehr Kraft für die Rennen habe. Daran muss ich im Winter arbeiten. Dann greifen wir wieder an.»
«Eine Verletzung kostet Kraft, die Saison ist lang. In Übersee fährst du drei Wochen Motorrad und denkst auch permanent daran. Ich muss es noch besser in den Griff bekommen, damit mich das nicht so viel Energie kostet. Da muss ich am Kopf arbeiten, um mich besser zu entspannen», erklärte Öttl.
Hast du versucht, an Joan Mir dranzubleiben, als er an dir vorbeizog? «Ich konnte nicht, weil ich schon in den Trainings nicht schnell genug war. Wir hinkten hinterher. Da fehlte etwas. In der letzten Runde war ich am Ende. Antonelli und Migno überholten mich, aber Migno konnte ich mir wieder schnappen. Es war nicht das Rennwochenende, das wir uns erhofft haben.»
Südmetall Schedl GP-Teamchef Peter Öttl zog nach dem Valencia-Rennen ebenfalls eine durchwachsene Bilanz. «Die Verletzung war natürlich ein Grund, warum wir unser Saisonziel nicht erreicht haben. Schade ist, dass wir nach Australien nur noch zehn Punkte hinter dem sechsten WM-Rang lagen, aber dann wieder Boden verloren haben. Nach Mugello lag der Rückstand auf WM-Rang 6 bei 46 Punkten. Philipp hat extrem gut aufgeholt. Leider haben wir schon in Australien nicht das Maximum herausholen können. Malaysia war dann der erste Nuller nach elf Rennen in den Punkten. Damit haben wir die Chance auf den sechsten WM-Rang vergeben. Aus dieser Sicht können wir nicht zufrieden sein. Das ist nicht nur meine Meinung, sondern auch die von Philipp. Die Chance war da, noch mehr zu erreichen, was wir eigentlich nach der Verletzung nicht gedacht haben. Durch seine Konstanz hat er sich aber nochmal in diese Position gebracht. Im nächsten Jahr werden die Ziele sicher nicht niedriger sein, denn es wird sein letztes Moto3-Jahr. Wir wollen dann so abschneiden, dass es in der Moto2-Klasse gut weitergeht.»