Nobby Ueda: «Rossi unglaublich schwer zu schlagen»
Der Japaner Noboru «Nobby» Ueda erzielte im Verlauf seiner GP-Karriere 13 Siege in der 125-ccm-Klasse und stand insgesamt 39 Mal auf dem Podest. Zu seinen Gegnern zählte auch ein aufstrebender Superstar: Valentino Rossi.
«Er war ein junger Tiger. Ein sehr harter Gegner. Und sehr jung. Trotzdem war er schon sehr professionell. Ich bin stolz darauf, dass ich damals sehr gut mit ihm mithalten und ihn auch in manchen Rennen besiegen konnte», blickt Ueda zurück.
Für einen Titel reichte es bei Ueda nicht. «Meine Freunde sagen immer: ‹Nobby, du bist zu oft gestürzt.› Wenn du in ein oder zwei Rennen nicht zu Boden gegangen wärst, dann hättest du Weltmeister werden können», lachte der Japaner im Gespräch mit «motogp.com». «Doch das ist schon Vergangenheit. Viele fragen mich noch immer wegen meiner Brille, denn nur wenige Fahrer traten bisher mit Brille unter dem Helm an. Um ehrlich zu sein, bereitete mir das nie Probleme.»
«Eines meiner besten Jahre war 1994. Meine Honda funktionierte einfach perfekt», schwärmt Ueda. «In diesem Jahr hatte ich die beste Chance auf einen Titel.» Am Ende fehlten Ueda 30 Punkte auf Weltmeister Kazuto Sakata.
1997 hatte Ueda einen besonderen Gegner: Valentino Rossi. Beim Japan-GP 1997 erlebte Polesetter Ueda Schwierigkeiten mit seiner Maschine und musste aus der Boxengasse starten. «Bis zur Rennmitte holte ich schon zur Spitzengruppe auf. Am Ende erreichte ich dann Valentino. Nach der Schikane schaute er sich um. Ich klebte an seinem Hinterrad. Es war immer unglaublich schwierig, Valentino zu besiegen. 1997 gewann er elf Rennen, bei den restlichen Läufen siegte ich. Ich bin stolz darauf, dass ich gegen ihn kämpfen konnte.»
«1998 verletzte ich mich dann schwer», berichtet Ueda. «Ein Nerv im rechten Arm war betroffen. Sechs Monate lang konnte ich meinen Arm kaum bewegen. Am Ende kehrte ich aber auf das Motorrad zurück. Einige Zeit später, beim Brasilien-GP 1999, kämpfte ich gegen Marco Melandri und schaffte es, ihn am Ende zu überholen. Nach fast zwei Jahren siegte ich wieder. Während der Auslaufrunde weinte ich in meinen Helm.»