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Joan Mir: Was ihn Jorge Lorenzos Vater lehrte

Von Neil Morrison
2017 demonstrierte Joan Mir in der Moto3-Klasse pure Überlegenheit und krönte sich zum Weltmeister. Nun sprach er über seine unerwarteten Erfolge und seine Anfänge auf Mallorca.

Bevor Joan Mir Mayrata, der am 1. September 1997 in Palma de Mallorca geboren wurde, der Sprung in die Weltmeisterschaft gelang, trat er 2013 und 2014 im Red Bull MotoGP Rookies Cup an. 2015 folgte der nächste Schritt in Richtung WM-Einstieg: Mir nahm an der Moto3-Junioren-Weltmeisterschaft im Rahmen der Spanischen Meisterschaft CEV teil und schloss die Saison mit dem vierten Gesamtrang ab.

2015 gab Joan Mir auf der Honda des Leopard-Teams sein GP-Debüt beim Großen Preis von Australien als Ersatzfahrer für Hiroki Ono. Leopard Racing ermöglichte Mir 2016 seine erste vollständige Saison in der Moto3-WM auf KTM. Seinen ersten Podestplatz und gleichzeitig seinen ersten Sieg errang Mir beim Grand Prix von Österreich auf dem Red Bull Ring. 2017 krönte sich Mir, nun wieder auf Honda, nach zehn Saisonsiegen und einer überlegenen Saison zum Weltmeister.

2018 wird Mir sein Moto2-Debüt feiern. Im renommierten Team Estrella Galicia 0,0 Marc VDS nimmt er als Teamkollege von Alex Márquez den Platz von Weltmeister Franco Morbidelli ein und wird eine Kalex pilotieren.

Joan, hast du deine großen Erfolge schon realisiert?

Ja, nun kann ich es glauben.

Wie verliefen die Wochen seit deinem Titelgewinn auf Phillip Island?

Es war total verrückt. Viele Interviews. Und viele Kompromisse. Es war viel Arbeit, die du nicht machen musst, wenn du nicht Weltmeister wirst. Aber ja, das ist eben Teil des Erfolgs.

Es gab eine große Feier auf Mallorca, als du nach dem Malaysia-GP nach Hause kamst. Das war sicher ein besonderer Moment?

Das war sehr schön, denn meine Leute waren da. Wir stellten einige Supermoto-Maschinen aus, viele Menschen kamen. Auch Julián Simón. Es war wirklich schön, mit diesen Leuten zu feiern.

Kommen wir zum Beginn deiner Karriere zurück. Stammst du aus einer Familie, die von Motorrädern begeistert ist?

Nicht so sehr. Ja, es ist wahr, dass mein Onkel Motocross fuhr und ein anderer Onkel Jetski. Aber wir sind keine Familie, die nach Motorrädern verrückt ist. Das bin nur ich. Mein Vater hatte einen Skateboard-Shop, also ist meine Leidenschaft etwas seltsam.

Du hattest also nie vor, wie Profi-Skateboardfahrer Tony Hawk zu werden?

Nein, nie. Ich mag es sehr, aber das ist nicht das Richtige für mich.

Wann hast du begonnen, Motorradrennen zu fahren?

Ich begann mit Minibikes. Danach fuhr ich eine Kawasaki 65 Minimoto. Im Anschluss folgten Metra-Kit und solche Maschinen.

Du warst Teil der Rennfahrerschule von Jorge Lorenzos Vater auf Mallorca?

Ja, ich war für ein oder zwei Jahre dort. Es war nicht so lange. Das waren meine Anfänge. Er brachte mir die Grundlagen des Motorradfahrens bei, aber mit Jorge habe ich nie trainiert.

Was hat Chicho Lorenzo dir beigebracht?

Er zeigte mir, wie man richtig bremst und das Gas aufzieht. Zudem ein paar Kleinigkeiten, was die Sitzposition betrifft. Damals war ich neun Jahre alt. Doch der Mann, der mir dabei half, meinen Fahrstil zu verbessern und so weiter, war Dani Vadillo, mein derzeitiger Trainier.

Wie hast du Dani kennengelernt?

Er war ein Freund der Familie und Trainer beim Motorradverband auf Mallorca. Wir verstanden uns sehr gut. Ich sagte zu meinem Vater, dass ich einen Trainer will. Also haben sie Dani verpflichtet.

Es gibt einige spektakuläre Videos von dir auf einer Supermoto-Maschine. War das schon immer dein liebstes Training?

2017 habe ich nicht mit einem Supermoto-Bike trainiert, denn ich gab einem meiner Moto3-Maschine ähnlichem Motorrad den Vorzug. Nun habe ich mit dem Training für die Moto2-Klasse begonnen. Das ist wichtig, denn man slidet viel mehr mit diesen Bikes.

Hast du mit dem Supermoto-Training aufgehört, weil du mit einer Moto3-Maschine viel sanfter fahren musst?

Ja. Und jetzt habe ich wieder damit angefangen.

Hat dich die Saison 2017 überrascht oder hast du mit so großen Erfolgen gerechnet?

Nein, das habe ich nicht. Mein Ziel war zu Beginn der Saison, um den Titel zu kämpfen, aber nicht zehn Rennsiege, die Poles und der tatsächliche Titelgewinn. Das ist unglaublich.

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