Max Biaggi: Mit einem KTM-Team 2019 in die Moto3-WM?
Max Biaggi mit Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta
Max Biaggi ist auch mit bald 47 Jahren noch ein vielbeschäftigter Mann. Sechs Jahre nach seinem Titelgewinn in der Superbike-WM auf Aprilia betreibt er ein Moto3-Junior-Team mit KTM und dem spanischen Supersport-300-Weltmeister Marc Garcia, der in der Junioren-Weltmeisterschaft antritt und WM-Neunter ist. Biaggi: «Er muss sich von der Serienmaschine noch besser an das Rennmotorrad gewöhnen.»
Dazu kommentiert Biaggi bei 13 Grand Prix die Rennen für Radio Monte Carlo. Er hat auch eine Aufgabe als Botschafter des Venturi-Teams von Gildo Pastor in der automobilen Formula E übernommen, die ihn am Sonntag nach Zürich brachte. Bei Venturi fahren 2018 die Ex-DTM-Piloten Edoardo Mortara und Maro Engel.
Für 2019 ist der Wechsel zu Mercedes geplant, als Fahrer wurde Felipe Massa verpflichtet.
Aber Biaggi fühlt sich trotzdem unterbeschäftigt. Er will in der Weltmeisterschaft wieder eine Rolle spielen und sein KTM-Junior-Team 2019 in die Moto3-WM bringen. Für 2018 hat er aus unerfindlichen Gründen keinen Startplatz erhalten.
Biaggi meint, er brauche für das Selektions-Komitee, das nicht gerne neue Teams aufnimmt, die Unterstützung von KTM. Deshalb traf er sich in Mugello am Samstag um 18 Uhr erstmals mit Pit Beirer, dem Motorsport-Direktor von KTM.
«Vielleicht kann ich KTM mit meinem Know-how in der MotoGP-WM helfen. Es gibt nicht viele Fahrer, die in der Königsklasse auf Werksmaschinen von Honda und Yamaha gewonnen haben», gibt Max zu bedenken. «Mein technischer Background könnte KTM vielleicht weiterbringen. Der Motor ist ja konkurrenzfähig. Aber ich schätze, beim Chassis muss noch einiges an Entwicklungsarbeit gemacht werden. Ich kenne KTM-Teammanager Mike Leitner gut. Er hat ja immer für meinen 250-ccm-Rivalen Ralf Waldmann gearbeitet.»
Max Biaggi hat im März am Dienstag nach dem Katar-GP das Begräbnis von Ralf Waldmamn besucht.
«Ich habe mich gewundert, dass ich dort keinen GP-Fahrer getroffen habe und keinen Vertreter der Dorna. Dabei war Ralf mehr als 15 Jahre lang Bestandteil des GP-Sports. Ich bin mit einem Privatjet hingeflogen. Ich weiß nicht, ob mich das 30.000 oder 40.000 Euro gekostet hat, denn das spielt keine Rolle. Mit Ralf Waldmann ist ein Teil von mir gestorben, deshalb wollte ich bei der Verabschiedung unbedingt dabei sein. Das war mir ein echtes Anliegen. Dass ich kaum jemand Bekannten aus dem GP-Paddock gesehen habe, hat mich traurig gemacht.»