Jakub Kornfeil (KTM): Freud und Leid am Sachsenring
Im Rennen: Sieger Ramirez vor Kornfeil und Dalla Porta
Wie lang ein 27-Runden-Rennen werden kann, bekam Jakub Kornfeil beim Deutschland Grand Prix zu spüren. Der 26-jährige Tscheche behauptete seine sechste Position nach dem Start, mischte direkt in der Spitzengruppe mit, übernahm nach wenigen Runden sogar kurzzeitig die Führung. Das Moto3-Feld lag formte gegen Mitte des Rennens eine große Spitzengruppe, die um den Sachsenring-Sieg kämpfte. Zunächst sah es so aus, als könnte Kornfeil gut mithalten, doch wenige Runden vor Ende des Rennens wurde das Gerangel immer größer, wodurch der Tscheche den Anschluss allmählich verlor und sich plötzlich auf dem zehnten Rang wiederfand, nachdem seine weichen Reifen an Haftung verloren hatten.
Youngster Filip Salac kam sehr gut von seinem 13. Startplatz weg, doch der junge Tscheche war zur falschen Zeit am falschen Ort. Noch in der ersten Runde stürzten Ausgang der Omega-Passage Gabriel Rodrigo und Alonso Lopez, wonach der 17-Jährige durch den Kies auswich und als Letzter das Rennen wieder aufnahm. Salac setzte alles daran, die verlorenen Positionen wieder gut zu machen. Durch diverse Ausfälle sicherte sich der ehemalige Red Bull Rookies Cup-Pilot trotz allem sein bestes Saisonergebnis mit Pplatz 13 und drei weiteren WM-Punkten. .
Ergebnis Moto3-WM Sachsenring
1. Lorenzo Dalla Porta (Leopard Racing)
2. Marcos Ramirez (Leopard Racing) + 0.072
3. Aron Canet (Sterilgarda Max Racing Team) + 0.120
4. Romano Fenati (VNE Snipers) + 0.185
5. Raul Fernandez (Sama Qatar Angel Nieto) + 0.323
6. John McPhee (Petronas Sprinta Racing) + 0.445
7. Ai Ogura (Honda Team Asia) + 0.678
8. Tatsuki Suzuki (SIC58 Squadra Corse) + 0.749
9. Ayumu Sasaki (Petronas Sprinta Racing) + 0.829
10. Jakub Kornfeil (Redox PrüstelGP) + 0.955 ?. ?13. Filip Salac (Redox PrüstelGP) + 6.379
Jakub Kornfeil #84
«Natürlich bin ich nicht zufrieden, weil wir ein wirklich starkes Wochenende hatten, es aber nicht optimal beenden konnten. In der Startaufstellung sind wir ein Risiko eingegangen, indem wir uns für den weichen Hinterreifen entschieden haben. Zunächst habe ich das Rennen ziemlich gut kontrolliert und versucht, mit Ramirez wegzufahren, aber ich wusste, dass wir den Reifen am Ende noch brauchen würden. Ich habe ein bisschen gewartet, um den Reifen zu schonen, aber in den letzten acht Runden war er trotzdem komplett durch. Ich konnte nicht mehr so attackieren, wie ich es wollte. Das Wochenende und sogar das Rennen verliefen unglaublich, aber in der Mitte des Rennens waren wir zu langsam, so dass die Jungs hinter uns aufholten. Trotzdem bin ich für die kommenden Rennen positiv gestimmt. Wir sind Neunter in der Meisterschaft, was großartig ist, wenn man bedenkt, dass wir vor zwei Rennen noch an 17. Stelle lagen. Wir müssen so weitermachen.»
Filip Salac #12:
«Im nassen Warm-Up hatte ich kein Gefühl mit dem Bike. Mein Motorrad war auf der Geraden sehr langsam, aber wir wussten, dass das Rennen trocken sein würde, also machten wir uns keine größeren Sorgen. Ich bin vom 13. Platz gut ins Rennen gestartet. Ich war bereits Achter in der ersten Kurve, aber in der dritten Kurve stürzten zwei Fahrer und ich bin fast in einen von ihnen rein gefahren, so dass ich durch den Kies musste, um auszuweichen. Das hat mein Rennen genauso ruiniert wie in Le Mans. Ich bin als Letzter wieder zurück auf die Strecke gefahren. Ich musste dann viel pushen, was hart war. Ich war echt unglücklich darüber. Ok, wir haben noch ein paar Punkte gesammelt, aber ich bin vom Rennen selbst enttäuscht, weil das Wochenende insgesamt gut war. Trotzdem ist P13 mein bestes Ergebnis und ich mache langsam Fortschritte und werde jedes Mal besser. Jetzt haben wir drei Wochen Sommerpause vor meinem Heim-GP in Brünn, aber ich werde nur eine kleine Pause haben, um mich auszuruhen, und dann werde ich für den zweiten Teil der Saison wieder mit dem Training beginnen.»
Florian Prüstel - Managing Director
«Wir sind am Freitag mit dem FP1 und FP2 stark in das Sachsenring-Wochenende gestartet. Beide Piloten haben eine gute Performance abgeliefert, Filip ganz besonders im FP3. Im Qualifying haben sich beide in eine gute Ausgangsposition für das Rennen gebracht, aber Sonntagfrüh hat uns das Wetter etwas durcheinander gebracht, was das Setting und die Reifenwahl betraf. Beide Fahrer haben ein starkes Rennen gezeigt, vor allem Jakub hat konstant vorn mitgekämpft. Am Ende haben die Reifen zu sehr nachgelassen, er konnte mit der weichen Mischung nicht mithalten. Als Jakub in Führung ging, konnte er sich leider nicht absetzen, stattdessen vergrößerte sich die Gruppe, und mit den abgefahrenen Reifen war schwer, etwas entgegen zu setzen. Dennoch haben wir die Top-10 erreicht; in der WM liegt Jakub jetzt wieder auf Platz 9. Filip hatte Mühe nach dem Ausritt Mühe, wieder Anschluss zu finden. Dennoch ist er auf Platz 13 ins Ziel gekommen und hat wieder WM-Punkte mitgenommen. Wir haben unseren Heim Grand Prix mit beiden Fahrer in den Punkten abgeschlossen und gehen jetzt mit einem guten Gefühl in die Sommerpause.»
WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:
1. Dalla Porta 125. 2. Canet 123. 3. Antonelli 87. 4. Ramirez 78. 5. Arbolino 77. 6. McPhee 68. 7. Vietti 68. 8. Masia 65. 9. Kornfeil 52. 10. Toba 51.