Moto3-Pilot Maximilian Kofler läuft die Zeit davon
Maximilian Kofler mit seinem Vater
Obwohl das Interesse der heimischen Medien und die Erwartunghaltung seiner Fans beim Heim-Grand-Prix auf dem Red Bull Ring besonders groß war und er deswegen immer wieder für Interviews und Autogrammwünsche zur Verfügung stehen musste, bewahrte der für das spanischen Sama Qatar Ángel Nieto Team startende Schüler die Nerven und lieferte eine fehlerlose Vorstellung ab, die mit dem 20. Platz im Moto3-Rennen belohnt wurde.
Auch beim 14 Tage später stattgefundenen Großen Preis von Großbritannien in Silverstone, für den er kurzfristig eine weitere Wildcard zugesprochen bekommen hatte, weil sich der ursprünglich vorgesehene Yuki Kunii beim GP der Tschechei verletzt hatte, zog sich der 19-jährige Teenager aus Oberösterreich mit Rang 28 trotz eines Sturzes beachtlich aus der Affäre. Immerhin konnte er einige der Fixstarter wie Lokalmatador Tom Booth-Amos oder Kazuki Masaki Paroli bieten.
«Er hat gezeigt, dass er ordentlich mitfahren kann», attestiert TV-Experte bei ServusTV, Alex Hofmann, nach Silverstone dem jungen KTM-Piloten Talent. «Vor allem hat er von den Zeitabständen Ansätze gezeigt, die ihm die Berechtigung geben, eine Chance auf Dauer zu bekommen Es ist ja immer schwierig, wenn man nur ein oder zwei Möglichkeiten bekommt. Er hat 80 Prozent aus seinem Wildcard-Einsatz herausgeholt. Hoffen wir, dass er einmal die Chance auf eine komplette Saison bekommt.»
Doch es ist nicht leicht, einen Fixplatz in einem Team für die Moto3-Weltmeisterschaft 2020 zu bekommen, weiß Vater Klaus Kofler, der im Hintergrund für seinen Sohn an den Strippen zieht. «Auch wenn einige Fahrer nächstes Jahr in die Moto2-Weltmeisterschaft aufsteigen ist zu befürchten, dass es für Max eng wird. Aus der Moto3-Junioren-Weltmeisterschaft gibt es auch einige Anwärter, die auf einen Platz spekulieren. Spanier und Italiener haben einen Startvorteil, weil viele Teams aus diesen Ländern kommen.»
Kommendes Wochenende wird Kofler zum Gran Premio Octo di San Marino e della Riviera di Rimini nach Misano reisen, um weitere Gespräche zu führen. «Langsam läuft uns die Zeit davon. In den nächsten Tagen fällt in den meisten Teams die Entscheidung, wer für sie in der kommenden Saison fahren wird. Weil der nächste Lauf zur Moto3-Junioren-WM aber erst Ende September ist, kann Max nicht mit Leistung auf sich aufmerksam machen. In der derzeitigen Situation wäre ein Fürsprecher wie KTM oder Red Bull mehr als hilfreich.»