WM-Rookie Max Kofler: «In Europa um Punkte fighten»
Für den österreichischen Moto3-Fahrer Max Kofler (19) beginnt am 10./11. Februar beim privaten Jerez-Test die neue Karriere als GP-Stammfahrer. Er fährt neben Darryn Binder im CIP Green Power KTM-Team von Ex-GP-Pilot Alain Bronec. An den November-Tests nahm das CIP-Team nicht teil. Kofler besucht bis Juni die Handelsakademie in Wels, steht jeden Tag um 6.20 Uhr auf und fährt dann von Attnang-Puchheim 30 km mit dem Zug in die Schule, die er im Frühjahr mit der Maturaprüfung abschliesst.
Kofler fuhr 2019 im Ángel Nieto Junior Team die Junioren-WM, schaffte zwei zehnte Plätze und den 17. Gesamtrang mit 34 Punkten. Bisher kennt er die vier Übersee-Strecken zu Saisonbeginn nicht, aber auf dem Losail Circuit in Doha steht von 28.2. bis 1. März immerhin noch ein IRTA-Test statt.
«Bei den ersten vier Grand Prix möchte ich schauen, dass ich mich in das neue System reinkomme und mich an die Moto3-WM gewöhne», sagt der Oberösterreicher. «Da ich diese vier Strecken bisher nicht kenne, kann ich keine so genauen Ziele definieren. Aber sobald wir nach Europoa zurückkommen, wo ich mit Ausnahme von Finnland und Sachsenring alle Strecken kenne, möchte ich auf jeden Fall g'scheit performen. WM-Punkte sind auf jeden Fall immer das Ziel.»
Beim Katar-GP wird Kofler erstmals ein Rennen bei Flutlicht bestreiten. «Darauf kann man sich nicht speziell vorbereiten. Ich bin kürzlich einmal Supermoto bei Flutlicht gefahren, als es finster geworden ist. Aber mit der GP-Maschine werden die Verhältnisse in Doha ganz anders sein. Aber es ist für alle gleich. Deshalb mache ich mir keine Sorgen.»
Kofler ist auf elf der 20 GP-Strecken schon gefahren. In Silverstone nahm er 2019 mit einer Wildcard teil, Assen kennt er zum Beispiel aus dem Northern European Cup.
Mit Darryn Binder trifft Kofler bei CIP-KTM auf einen schnellen Teamkollegen, der mit seinen 21 Jahren schon 84 GP-Einsätze absolviert und zwei Podestplätze erobert hat. Kofler: «Ich habe mich mit Darryn schon unterhalten. Er wird am Anfang versuchen, mir zu helfen. Wenn man neue Strecken kennenlernen muss, geht das zu zweit sicher besser. Im Qualifying musst du in der Moto3 sowieso mit deinem Teamkollegen zusammenarbeiten. Im Rennen ist dann jeder Fahrer ein Konkurrent. Klar wäre es super, wenn man vor dem Teamkollegen wäre. Aber Binder fährt die sechsten WM-Saison. Deshalb werde ich mich nicht gleich mit ihm messen können.»
Kofler: Riesige Vorfreude
Für Kofler war der vergangenen Freitag ein wichtiges Datum. Der Oberösterreicher aus Attnang-Puchheim nahm in der Rennabteilung von KTM in Munderfing persönlich seine Moto3-KTM für die neue Saison entgegen.
Vater Klaus Kofler hat seit dem Wildcard-Start auf dem Red Bull Ring 2019 fieberhaft nach Geldgebern gesucht, um diesen WM-Deal zu fixieren.
«Es war eine coole Sache und ein spezielles Erlebnis für mich, als ich am Freitag erstmals meine neue Moto3-KTM sah», berichtete Kofler, der sich in Munderfing eifrig mit den Mechanikern seines neuen Teams austauschte. Die Tests werden nun in Jerez und in Losail über die Bühne gehen, wo am 8. März die GP-Saison 2020 beginnt.
«Die Vorfreude auf die Saison ist riesig und die ersten Testfahrten mit dem neuen Motorrad werden sozusagen der Auftakt sein», blickt der Schüler der Handelsakademie 1 in Wels in die Zukunft. Kofler ist nach Michael Ranseder der erste österreichische permanente Motorrad-GP-Fahrer, und das nach zehn Jahren Unterbrechung.
Für Kofler bedeutet das aber auch einen besonderen Reiz: «Dier vier Übersees-GP werden eine völlig neue Erfahrung für mich. Ich freue mich riesig darauf. Die Stimmung im Team ist super und die Zusammenarbeit mit den neuen Mechaniker war richtig gut. Jetzt kann es endlich beginnen.»
Die offizielle Teamvorstellung von CIP Green Power wird am 14. Februar um 17.30 Uhr in Urbino bei Pesaro in Italien stattfinden.