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Vietti und Bezzecchi: Rossi-Schüler im Freudentaumel

Von Mario Furli
Celestino Vietti (18) und Marco Bezzecchi (21) blicken auf die emotionalen Momente in Spielberg zurück und verraten, wie sehr sie mit ihren VR46- und Teamkollegen mitfiebern. Das gilt auch für Valentino Rossi.

Der Steiermark-GP war ein historischer Tag für das Sky Racing Team VR46: Erstmals gab es für die Rossi-Truppe zwei Siege an einem Tag: Celestino Vietti feierte in der Moto3-Klasse seinen Premierensieg in der Weltmeisterschaft, anschließend zeigte Marco Bezzecchi ein starkes Moto2-Rennen, überquerte als Zweiter den Zielstrich und erbte schließlich sogar den Sieg, weil Jorge Martin in der letzten Runde mit beiden Reifen auf den Grünstreifen gekommen war.

Grund genug für die VR46 Riders Academy, um mit den Spielberg-Siegern auf Instagram noch einmal auf den erfolgreichen Tag zurückzublicken. «Es waren große Emotionen und viel Freude, ich habe unter dem Helm so geschrien, dass ich am Tag danach keine Stimme mehr hatte», verriet Vietti schmunzelnd. «Ich habe auch geweint, vor allem als ich meinen Papa gesehen habe, der mir entgegenlief. Es war wirklich schön.»

«Auch für mich war es sehr cool», betonte Bezzecchi. «Ich habe gesehen, dass Jorge den Grünstreifen berührt hat, also habe ich es schon ein bisschen erwartet. Ich war aber ohnehin schon sehr glücklich über das Rennen, das ich gezeigt hatte. Es war eine wirklich gute Aufholjagd. Auch für mich war es emotional, als ich meinen Vater gesehen habe. Und als ich in den Parc Fermé gekommen bin, habe ich gesehen, dass ich gewonnen habe – es war sehr schön.»

Auch den Erfolg seines Teamkollegen hatte der 21-Jährige zuvor schon verfolgt – entgegen seiner Routine an einem Rennwochenende: «Weil das Moto3-Rennen vor meinem Einsatz ansteht, schaue ich mir immer den Start mit Vale an und bleibe dann noch etwa zehn Runden lang mit den anderen in der Box. Dann ziehe ich mich aber zurück, um mich in Ruhe auf mein Rennen vorzubereiten», erklärte «Bezz», der schon eine Vorahnung hatte. «Aber bei dem Rennen in Österreich konnte ich einfach nicht ruhig bleiben, weil Cele um den Sieg kämpfte. Ich war sehr nervös, auch wenn ich es normalerweise nicht bin. Danach war ich wirklich happy. Ich hatte ihm auch gesagt, dass er meiner Meinung nach bereit war. Am Ende hat er gewonnen, es war ein schöner Moment und ich habe ein paar Tränen verdrückt. Aber dann habe ich mir gesagt: ‚Mann, ich kann nicht vor meinem Rennen rumheulen, ich muss versuchen ernst zu bleiben.‘»

«Ich dagegen konnte es mehr genießen, weil ich kein Rennen mehr fahren musste», erzählte «Cele». «Schon nach meinem Rennen war ich voller Emotionen, dazu noch so ein Rennen von Bezz zu sehen… Die Anspannung war groß. Wir waren schon mit Platz 2 überglücklich, aber dann rannte Pablo aus der Box und schrie: ‚Er hat gewonnen, er hat gewonnen!‘ Alle waren dann noch aufgedrehter. Als er auf dem Podium stand, haben Mig und ich ihm zugejubelt, es war wirklich ein schöner Moment. Wir kennen uns schon lange und es war schön, diesen Tag mit ihm zu teilen.»

Der 18-Jährige, der nach den missglückten Prosecco-Feierlichkeiten beim Andalusien-GP mit sechs Stichen an der Hand genäht werden musste, machte es auf dem Podium in Österreich besser. Ein kleines Missgeschick war aber trotzdem dabei, als er nach der Zieldurchfahrt von den Gefühlen und Gedanken übermannt wurde: «Zuerst habe ich an meinen Vater gedacht, weil er da war. Dann meine Mama, meine ganze Familie und einige Freunde, die schon immer hinter mir standen. Vom Ziel bis zur ersten Kurve sind mir alle im selben Moment in den Sinn gekommen, dazu die Freude…»

«Du hast nicht einmal gebremst», warf Bezzecchi lachend ein. «Ja, ich bin geradeaus», bestätigte Vietti schmunzelnd. «Mir sind so viele Dinge durch den Kopf gegangen.»

Der Familie, dem Team und der VR46 Riders Academy dankte der Moto3-Premierensieger besonders. Denn: «Ohne diese drei Gruppen wäre ich nie dorthin gekommen, wo ich jetzt bin.»

Übrigens: Selbt Valentino Rossi wurde in Spielberg emotional. «Als Cele auf dem Podium stand, die italienische Nationalhymne ertönte und ihm eine Träne kam, habe ich mit Uccio zugeschaut – und auch wir haben eine Träne verdrückt. Dann Bezz auf dem Podium zu sehen war auch schön, aber ich war schon zu angespannt, weil anschließend mein Rennen anstand, also habe ich nicht mehr geweint», lachte der 41-jährige Mentor.

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