Privattest in Valencia: Zu Ehren von Fausto Gresini
Der zweitägige Privattest begann am Mittwoch mit einer Schweigeminute für den am Tag zuvor verstorbenen Teambesitzer Fausto Gresini. Nach sorgfältiger Überlegung hatte sich sein Rennstall dazu entschlossen, die Testtage trotzdem zu absolvieren. Auf den Bikes von Fabio Di Giannantonio, Nicolò Bulega, Gabriel Rodrigo und Jeremy Alcoba prangte zum Gedenken an Fausto sein Logo «Gresini».
Für den Rennstall des zweifachen 125er-Weltmeisters war es aber keine leichte Aufgabe, so musste etwa Moto3-Pilot Alcoba auf seinen Cheftechniker Ivano Mancurti verzichten, der aufgrund der tragischen Nachricht umgehend die Heimreise antrat.
«Gestern haben wir nicht so gut angefangen, ohne meinen Crew-Chief Ivano gab es eine Lücke, die nur schwer zu füllen war. Wir haben aber trotzdem bestmöglich gearbeitet, es war aber ein komplizierter Tag», berichtete der 19-jährige Spanier am Donnerstagabend. «Heute lief es ein bisschen besser, aber das hätten wir gestern schon hinbekommen müssen. Die Situation ist aber nun mal so, wie sie ist. Ich bin trotzdem glücklich darüber, dass wir schon mit der Arbeit angefangen haben. Ich hätte nicht gedacht, dass wir überhaupt fahren würden. Ich glaube, dass die Arbeit, die wir an diesen Tagen leisten, noch nützlich sein wird, um Fausto eine Saison zu schenken, in der wir nur für ihn fahren werden.»
Alcoba war mit einer Bestzeit von 1:40,9 min deutlich langsamer als sein Kollege aus dem Team «Indonesian Racing Gresini Moto3»: Gabriel Rodrigo gehörte mit einer 1:38,9 min zu den Schnellsten, ließ sein Team wissen. Eine offizielle Zeitnahme gab es auf dem Circuit Ricardo Tormo aber nicht.
«Es war ein ausgezeichneter Test», bestätigte der Argentinier. «Schon am Mittwoch war das Feeling unglaublich, heute haben wir uns mit einem super Set-up und schnellen Zeiten auch auf gebrauchten Reifen noch einmal verbessert. Wir sind schon schneller als im Vorjahr und abgesehen von einem kleinen Sturz lief alles glatt. Es war vielleicht mein bester Test der letzten Jahre.»
Trotz der denkbar schlechten Vorzeichen: «Gerade mal einen Tag nach der traurigen Nachricht von Fausto auf die Strecke zu gehen, war sehr schwierig. Wir haben alle gemeinsam entschieden, dass wir zu Ehren von Fausto fahren würden. Wenn wir in diesem Jahr für ihn gewinnen wollen, dann waren diese Tests entscheidend. Es ist eine Ehre, sein Logo auf dem Motorrad zu tragen. Wir werden alles versuchen, um für ihn zu gewinnen», versprach Rodrigo.
Neben Gresini Racing waren in Valencia aus der Moto3-WM auch die SIC58 Squadra Corse (mit Tatsuki Suzuki und Rookie Lorenzo Fellon) sowie das Snipers Team im Einsatz.
Andrea Migno gab dabei sein Debüt auf der Snipers-Honda. «Es war wirklich schön, auf die Rennstrecke zurückzukehren», freute er sich. «Ich bin auf Anhieb gut zurecht gekommen, sowohl mit dem Team als auch mit dem Motorrad. Das war natürlich erst ein erstes Abtasten, jetzt müssen wir die Arbeit in Portimão fortsetzen und uns auf das erste Rennen vorbereiten. Ich bin aber wirklich zufrieden und glücklich», bekräftigte der 25-jährige Italiener.
Übrigens: Die Privattests in Portugal sind für den 2. und 3. März angesetzt.