Jason Dupasquier: Polytrauma, Operation unmöglich
Nach dem schlimmen Unfall des 19-jährigen Jason Dupasquier im Finish des Qualifyings 2 des Mugello-GP erreichte die besorgte GP-Familie auch am späten Samstagabend keine Entwarnung. Der Körper und Kopf des KTM-Moto3-Pilot aus dem CarXpert-PrüstelGP-Team wurden in der Fiorentiner Klinik Careggi mit einer Magnetresonanz-Tomographie (MRT) und einer Computer-Tomographie (CT) durchleuchtet, nachdem er in der schnellen Kurve «Arrabiata 2» schwer gestürzt und von Ayumu Sasaki (Red Bull KTM Tech3-Team) überfahren worden war.
Während der nachfolgende Jeremy Alcoba im Interview mit SKY TV vermutete, er habe Dupasquier noch an den Beinen getroffen, touchierte Sasaki den Kopf des gestürzten Dupasquier, wie Video-Analysen ergaben und was auch von GP-Arzt Dr. Ángel Charte bestätigt wurde.
Dupasquier war nach einer halbstündigen Erstversorgung mit dem Helikopter nach Florenz geflogen worden.
Die Ärzte wollten dort nach den Tomographien entscheiden, welche der lebensgefährlichen Verletzungen zuerst operativ behandelt werden sollten. Während in ersten Berichten noch versichert wurde, die Ärzte hätten die Situation unter Kontrolle, wird jetzt von einem «sehr ernsten Zustand» des WM-Zehnten aus der Schweiz berichtet, der am 2. Mai mit Platz 7 in Jerez sein bestes GP-Ergebnis erreicht hat.
In Italien wurde zuletzt gemeldet, Dupasquier habe ein Polytrauma erlitten. Wegen seines kritischen Zustands könne vorläufig keine Operation riskiert werden.
Als Polytrauma bezeichnen die Mediziner mehrere gleichzeitig erlittene Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist.
Die MotoGP-Asse zeigten sich nach dem Qualifying wegen der verstörenden TV-Bilder und der beunruhigenden Nachrichten tief betroffen.
Die Gedanken aller GP-Fans, Teammitglieder und Rennfahrer-Kollegen sind bei Jason Dupasquier und seinen Angehörigen. In diesen schweren Stunden der Ungewissheit wünschen wir dem kampffreudigen Jason Dupasquier und seiner Familie viel Durchhaltevermögen und eine möglichst vollkommene Genesung.
Fast alle Teams meldeten sich nach dem Qualifying mit viel Mitgefühl zu Wort. «Wir schicken unsere Unterstützung und die besten Wünsche an alle Fahrer, die an diesen schrecklichen Unfall am Ende des Qualifyings 2 in Mugello beteiligt waren», schrieb zum Beispiel das Red Bull KTM Ajo-Team.