Jason Dupasquier: Andenken auch auf dem Sachsenring
Erinnerung an Jason Dupasquier
Wie in der Schweiz wiegt der tragische Unfall mit tödlichem Ausgang des Moto3-WM-Piloten Jason Dupasquier am vorigen Wochenende im italienischen Mugello auch auf dem Sachsenring schwer. Dort war nach seinem Einstieg in die Motorrad-Weltmeisterschaft 2020 in den letzten beiden Jahren die sportliche Heimat des sympathischen Eidgenossen. Damals dockte er beim direkt am Sachsenring beheimateten Team carXpert PrüstelGP an und entwickelte sich, vor allem über die letzte Zwischensaison, zum Spitzenfahrer.
Seit dem gestrigen Freitag erinnert ein am von 1998 bis 2000 genutzten (mittleren) Start- und Zielturm angebrachtes Banner mit Jason Dupasquiers Konterfei und dem Slogan «Always in our Hearts» an den nur 19 Jahre alt gewordenen Rennfahrer. Dieses wird bis mindestens zum diesjährigen Sachsenring-Grand-Prix, der vom 18. bis 20. Juni vor leeren Rängen stattfinden wird, zu sehen sein.
Beim sechsten Saisonrennen 2021 kam Jason Dupasquier vom sächsischen WM-Team CarXpert PrüstelGP in Mugello im Abschlusstraining der Klasse Moto3 zu Fall und schlitterte leider nicht ins Kiesbett, sondern weiter auf der Strecke. Der nachfolgende Ayumu Sasaki hatte keine Chance auszuweichen und traf den Schweizer, der am nachfolgenden Sonntag (30. Mai) im Careggi-Krankenhaus von Florenz seinen schweren Verletzungen erlag.
Jason Dupasquier wurde am 7. September 2001 in Bulle im Kanton Freiburg (franz. Fribourg) geboren. Der Sohn des erfolgreichen Ex-Motocross-WM-Piloten Philippe Dupasquier (WM-Vierter 125 ccm im Jahr 2002) kam 2015 erstmals zum Sachsenring und landete im Rennen zum ADAC Junior Cup im Rahmen des deutschen Motorrad-Grand-Prix auf Platz 7. Die Saison beendete er als Gesamtfünfter.
2016 war Jason Dupasquier im vom ADAC initiierten Northern Europe Cup (NEC) unterwegs und somit ebenfalls auch wieder auf dem Sachsenring bei der MotoGP. Im zweigeteilten NEC fuhr er die etwas schwächer besetzte Unterkategorie «GP» und gewann das Rennen auf dem Sachsenring. Das Jahr beendete er als NEC-Dritter.
2017, 2018, 2019 bestritt er die CEV Moto3-Junioren-WM, die er 2019 auf dem 21. Rang abschloss.
Sein Hauptaugenmerk lag 2019 auf dem Red Bull MotoGP Rookies Cup, für den er per Sichtung Ende 2018 auserkoren wurde. Somit kam er im Rahmen der deutschen WM-Runde gleich zu zwei Rennen auf der Berg- und Talbahn bei Hohenstein-Ernstthal. Im ersten Rennen wurde er Achter, im zweiten steigerte er sich auf Rang 5.
Als Gesamtachter der letzten GP-Vorstufe kam der Schweizer im vorigen Jahr neu in die Motorrad-Weltmeisterschaft sowie ins Team PrüstelGP. Sein bestes Ergebnis war ein 17. Platz in Le Mans, er blieb 2020 ohne Punktgewinn. In der Endabrechnung wurde er als 28. geführt.
In diesem Jahr machte er einen Riesensprung und punktete in allen fünf Rennen vor Mugello. Sein bestes Rennen war sein siebter Platz in Jerez de la Frontera. In Le Mans fuhr Jason Dupasquier mit Platz 13 sein schlechtestes Saisonresultat 2021 ein, mit dem er im WM-Zwischenklassement dennoch von Platz 11 auf 10 kletterte.