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Dorna und FIM: Reaktion auf die Sicherheitsdiskussion

So eng geht es in der Moto3-Klasse teilweise zu

So eng geht es in der Moto3-Klasse teilweise zu

Das Permanent Bureau legte in Misano eine Reihe von Vorschlägen vor, wie der GP-Sport nach den tragischen Todesfällen sicherer werden soll. Es geht nicht nur um Alterslimits, der Maßnahmenkatalog ist umfangreicher.

Das Permanent Bureau, zusammengesetzt aus FIM und Dorna, traf sich in Misano, um neue Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit zu beschließen. Das Permanent Bureau arbeitet seit Jahren eng mit Road Racing-Veranstaltern und Streckenbetreibern zusammen, auch mit der Teamvereinigung IRTA und der Herstellervereinigung MSMA, um den Sport sicherer zu machen.

Das Permanent Bureau überdenkt stetig alle Maßnahmen, es arbeitet eng mit den Fahrern zusammen, um den Motorradsport so sicher wie möglich zu gestalten. Nach den drei Todesfällen in diesem Jahr sind weitere Sicherheitsvorschriften nötig geworden. Es werden jetzt in einigen Schlüsselbereichen Verbesserungen in Kraft treten. Es geht hier um neue Alterlimits und strengere maximale Teilnehmerlisten pro Klasse und Serie. Auch im Bereich des «rider equipments» (Fahrerausrüstung) und der «rider communication» sollen neue Wege beschritten werden.

Teilnehmerlisten und Alterslimits

In den kommenden Jahren wird die Anzahl der Fahrer auf der Strecke in jeder Serie beschränkt. Dazu treten weltweit neue «age limits» für jede Klasse und Meisterschaft in Kraft. Die nationalen Verbände der FIM werden die Vorschriften überwachen.

Die Erhöhung des Mindestalters für jede Motorradsport-Kategorie soll zu mehr Sicherheit für die jungen Teilnehmer am Beginn ihrer Karriere führen.

Zusätzlich wird das Alterslimit für gewisse Kategorien angehoben. Dadurch wird auch das Ungleichgewicht in verschiedenen Ländern und auf den Kontinenten beseitigt.

Folgende Änderungen treten ab 2022 in Kraft:

European, British, Northern und Asia Talent Cups und andere Pre-Moto3-Serien: Das Mindestalter steigt auf 13 Jahre, maximal 30 Teilnehmer im Feld.

Red Bull MotoGP Rookies Cup: Neues Mindestalter 14 Jahre.

Moto3-Junioren-WM: Mindestalter von 14 auf 15 angehoben, maximal 32 Teilnehmer am Start.

Supersport-WM-300: Mindestalter von 15 auf 16 angehoben, maximal 32 Teilnehmer.

Eine Ausnahmeregelung gilt für Fahrer, die bereits in der laufenden Saison 2021 in einer der Klassen antraten.

Folgende Vorschläge sollen 2023 umgesetzt werden:

14 wird das Mindestalter für jegliches Racing auf GP-Strecken (dazu gehören alle Strecken mit einer Grade A-, B- oder C-Homologation), was somit die Asia, British, European und Northern Talent Cups betrifft.

Das Mindestalter für alle Klassen der FIM MotoGP World Championship wird auf 18 angehoben. (Aktuell liegt das Mindestalter in der Moto3 und Moto2 bei 16 Jahren).

Die Gesamtsieger der Moto3-Junioren-WM und des Red Bull Rookies-Cups dürfen bereits im Alter von 17 Jahren in die Moto3-WM aufsteigen.

Für die Moto3-Junioren-WM und die Moto2-EM wird das Mindestalter auf 16 Jahren angehoben. Ebenfalls um ein weiteres Jahr angehoben wird das Limit im Red Bull Rookies Cup – auf 15 Jahre.

Ähnlich wie schon im kommenden Jahr gilt auch 2023 eine Ausnahme für Fahrer, die bereits 2022 in einer der Klasse antreten. Sie dürfen weiterhin dort fahren.

Das Mindestalter in der Supersport-WM wird 18 Jahre sein.

Schutzausrüstung der Fahrer

Airbag-Systeme sind ab 2022 in allen «Sprint Circuit Racing FIM Championships», also in allen Road-Racing-Meisterschaften unter dem Schirm des Motorradweltverbandes FIM, vorgeschrieben.

Zur Erinnerung: In sämtlichen Klassen der FIM MotoGP World Championship ist ein Airbag in der Lederkombi schon seit der Saison 2018 Pflicht.

Für die Sidecar-Weltmeisterschaft laufen Tests, um zu prüfen, ob die bekannten Algorithmen auf den Beifahrer anwendbar sind. Nach Auswertung dieser Tests wird feststehen, ob die Airbag-Pflicht ab 2022 auch dort für alle Teilnehmer zum Tragen kommt.

Bereits beim Aragón-GP im September fand ein erstes Treffen statt, bei dem unter anderen Lederkombi- und Helmhersteller sowie technisches und medizinisches Personal gemeinsam mit den GP-Verantwortlichen überlegten, wie die Ausrüstung in Zukunft weiter verbessert werden kann, um Fahrer vor allem im Bereich des Brustkorbs und Nackens besser zu schützen.

Kommunikation mit den Fahrern

Künftig sollen die Fahrer noch schneller auf Gefahren aufmerksamen gemacht werden. Dazu sollen die bereits bestehenden Kommunikationsmittel wie Dashboard-Nachrichten und digitale Flaggensignale an den Rennstrecken erweitert werden.

Automatische, nahezu verzögerungsfreie Warnsysteme sollen in die Ausrüstung des Fahrers, an den Motorrädern und/oder um die Rennstrecke installiert werden, um die nachfolgenden Piloten umgehend auf einen Unfall hinzuweisen.

Ein Meeting aller beteiligten Partner und Techniker fand bereits statt, um über die dafür notwendigen Technologien zu beraten. Erste Tests starten zu Beginn der Saison 2022. Wichtige Voraussetzung: Das System muss für alle Meisterschaften, inklusive den Talent Cups, anwendbar sein.

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