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Riskante Strategie: Was Teamchef Peter Öttl plant

Von Ivo Schützbach
Teamchef Peter Öttl

Teamchef Peter Öttl

Peter Öttl, Teamchef der Moto3-Mannschaft Liqui Moly Intact GP, hat mit David Munoz erst einen Fahrer für die Weltmeisterschaft 2025. Auf wen der Bayer ein Auge geworfen hat.

Nach dem Rückzug von Sponsor Husqvarna und dem Aufstieg des WM-Dritten Collin Veijer in die Moto2-WM sieht sich Teamchef Peter Öttl für 2025 mit mehreren großen Herausforderungen konfrontiert.

Fest steht: Mit dem Japaner Tatsuki Suzuki (27) wird es nicht weitergehen, als Nachfolger kommt der Spanier David Munoz.

«Die Strategie ist, mit einem etwas arrivierteren Fahrer in die Saison zu gehen und mit einem jungen», erzählte Öttl im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «David ist erst 18 Jahre alt und fährt erst zweieinhalb Jahre in der WM, gehört aber zu den Topfahrern. Die ersten vier der Moto3-WM steigen in die Moto2 auf, er wurde WM-Fünfter. Er ist damit einer der Fahrer, die nächstes Jahr ganz vorne dabei sein können. Neben ihm will ich einen jungen Fahrer längerfristig aufbauen, wie ich es mit Collin Veijer gemacht habe.»

Eine Hürde stellt das Mindestalter in der Moto3 dar, ein Teilnehmer muss zu Saisonbeginn 18 Jahre alt sein. Ausnahmen gibt es für die Top-3 des Red Bull Rookies-Cups und der Junioren-Weltmeisterschaft, bei ihnen sind 17 Jahre ausreichend. Öttl hat ein Auge auf zwei 16-Jährige in der JuniorGP geworfen, die nächstes Jahr 17 werden. Damit sie für den Teamchef in Frage kommen, müssen sie die Junioren-WM aber auf dem Podium beenden.

Die beiden letzten Rennen der Saison sind am 27. November in Estoril/Portugal. Alvaro Carpe hat als Führender 43 Punkte Vorsprung, es gibt noch 50 zu holen. Den Zweiten und Achten trennen 28 Zähler, von diesen Fahrern kann noch jeder die Meisterschaft in den Top-3 beenden.

«Es war auch letztes Jahr so, dass es vielversprechende 16-Jährige gab, die aber nicht aufsteigen durften», schilderte Öttl. «Und es gab 18-Jährige, die aufgestiegen sind, aber nicht den Level der 16-Jährigen hatten. Mit noch zwei Rennen können es beide Fahrer, auf die ich ein Auge habe, unter die ersten drei schaffen – oder keiner. Das ist keine einfache Situation, aber ich will die bestmögliche Konstellation haben.»

Der 59-Jährige verriet keine Namen, doch der Blick auf den Gesamtstand der JuniorGP offenbart, dass aus den Top-8 nur zwei Fahrer 16 Jahre alt sind: Der Spanier Maximo Martinez (derzeit Dritter) und der Italiener Guido Pini, der nur an der Hälfte der bislang zehn Rennen teilnahm und trotzdem Fünfter ist – acht Punkte hinter dem Zweiten.

Schafft es keiner der beiden in die Top-3, muss Öttl einen Plan B aus dem Hut zaubern.

Der Teamname für 2025 ist noch nicht verlautbart. Nach dem Rückzug von Sponsor Husqvarna ist denkbar, dass der langjährige Partner Dynavolt sein Engagement erweitert.


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