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Jose Antonio Rueda zerbrach das Feld der Moto3

Von Thomas Kuttruf
Mit 19 Jahren der Routinier im Team von Niklas Ajo profitierte Jose Antonio Rueda sowohl von der Ungeduld seiner Gegner als auch vom eigenen Speed. So geht der Racer aus Sevilla als verdienter Spitzenreiter in Runde 2.

Den Grundstein für den perfekten Start in die GP-Saison 2025 hatte Jose Antonio Rueda nicht erst mit der fabelhaften Rundenzeit für Startplatz 3 im Qualifying gelegt. Die Basis erarbeitete sich Rueda mit seinem neuen Crew-Chief in den freien Trainings in Buriram. Rennen werden nicht in einer Runde gewonnen – so die Botschaft an den talentierten Rueda, der seine zweite Saison in der KTM-Ajo-Mannschaft abspult.

Formell änderte sich die Struktur des Teams. Durch die Berufung von Aki Ajo an die Spitze von Red Bull KTM Factory Racing liegt die Verantwortung für die Moto3 und Moto2 bei Junior Nikas Ajo. Für das finnische Familienunternehmen ändert sich in der Praxis allerdings nur wenig – Niklas Ajo ist bereits seit längerem über die Rolle als Crew-Chief hinausgewachsen.

Beim ersten Moto3-Rennen der Saison musste Rueda trotz reibungsloser Startphase schnell einsehen, dass eine frühe Flucht nicht zur Debatte stand. Sowohl Matteo Bertelle, der erstmals den ersten Startplatz erbeutet hatte und über mehrere Runden ein hohes Tempo gehen konnte, als auch MSi-Pilot Yamanaka suchten auf seiner KTM immer wieder jede freie Lücke.

Rueda gab später kurz und bündig zu Protokoll: «Mein Start war gut, aber es herrschte so viel Unruhe im Feld, dass es erstmal nicht möglich war, ein richtig hohes Tempo zu fahren.»

Dazu gesellte sich ein weiterer Störfaktor mit Namen David Munoz. Der Spanier wurde erneut seinem Ruf als äußerst rustikaler Rennfahrer gerecht. Munoz, von Startplatz 10 losgefahren, eilte mit fast schon wilder Entschlossenheit – eine Rempelei schien vorprogrammiert.

Nachdem sich bereits in den ersten Runden einige Fahrer per Sturz aus der riesigen Führungsgruppe verabschiedet hatten, fasste sich Rueda kurz vor der Halbzeit ein Herz für einen Fluchtversuch. «Ich konnte mein Tempo gut einschätzen, war mir sicher, dass ich deutliche Reserven habe, also habe ich versucht, wegzukommen.»

Rueda profitierte von den eingeklemmten Kontrahenten Fernandez und Bertelle und schaffte den Absprung. Lediglich Heißsporn Munoz gelang es, sich am Heck der Ajo-KTM zu verbeißen. Von hier musste der spätere Laufsieger nichts anderes unternehmen als Ruhe bewahren.

Denn David Munoz übertrieb es wie befürchtet und crashte sechs Runden vor Ende des Rennens ohne Geduld aus dem Event. Rueda hatte Glück, nicht getroffen zu werden – und freie Bahn. Denn auch hinter dem Führenden herrschte weiterhin so viel Durcheinander, dass es auf Position 1 nur noch ums fehlerfreie Ankommen ging.

Rueda. «Die letzten fünf Runden waren komplett anders als der große erste Teil des Rennens. Ich habe mich maximal konzentriert und bin froh, dass ich ohne Fehler ins Ziel gekommen bin.»

Als schönsten Moment beschrieb Rueda, der in Buriram seinen zweiten GP-Sieg feierte, aber den Moment auf dem Podium. Der 19-Jährige zeigte sich als Teamplayer: «Der Höhepunkt des Wochenendes war der Moment mit meinen Teamkollegen auf dem Podest. Ich bin stolz auf Alvaro. Seine Fahrt war fantastisch und für mich ist es das Größte, so als Team in die Saison zu starten.»

Mit dem Doppelsieg zum Auftakt geht der neue Teamchef Niklas mit der weißesten aller Westen in die Runde 2 der Moto3-Weltmeisterschaft: Platz 1 und 2 in der Gesamtwertung, die Führung in der Rookies-Wertung mit dem erstaunlichen Alvaro Carpe, Rang 1 in der Teamwertung sowie bei den Herstellern.

Ergebnisse Moto3 Buriram, Rennen (2. März):

1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 19 Runden in 32:14,412 min
2. Alvaro Carpe (E), KTM, +7,276 sec
3. Adrian Fernandez (E), Honda, +7,341
4. Stefano Nepa (I), Honda, +7,590
5. Matteo Bertelle (I), KTM, +10,242
6. Dennis Foggia (I), KTM, +11,644
7. David Almansa (E), Honda, +12,068
8. Riccardo Rossi (I), Honda, +13,138
9. Joel Esteban (E), KTM, +21,956
10. Luca Lunetta (I), Honda, +22,031
11. Ruche Moodley (ZA), KTM, +22,158
12. Angel Piqueras (E), KTM, +29,798
13. Adrian Cruces (E), KTM, +29,930
14. Marcos Uriarte (E), Honda, +30,044
15. Cormac Buchanan (NZ), KTM, +57,228
– Scott Ogden (GB), KTM,1 Runde zurück
– Jakob Rosenthaler (A), KTM,1 Runde zurück
– Joel Kelso (AUS), KTM, 5 Runden zurück
– David Munoz (E), KTM, 7 Runden zurück
– Nicola Carraro (I), Honda, 9 Runden zurück
– Ryusei Yamanaka (J), KTM, 10 Runden zurück
– Guido Pini (I), KTM, 11 Runden zurück
– Taiyo Furusato (J), Honda, 12 Runden zurück
– Valentin Perrone (RA), KTM, 13 Runden zurück
– Tatchakorn Buasri (T), Honda, 13 Runden zurück
– Eddie O’Shea (GB), Honda, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 1 von 22 Rennen:

1. Jose Antonio Rueda, 25 Punkte. 2. Alvaro Carpe 20. 3. Adrian Fernandez 16. 4. Stefano Nepa 13. 5. Matteo Bertelle 11. 6. Dennis Foggia 10. 7. David Almansa 9. 8. Riccardo Rossi 8. 9. Joel Esteban 7. 10. Luca Lunetta 6. 11. Ruche Moodley 5. 12. Angel Piqueras 4. 13. Maros Uriarte 3. 14. Adrian Cruces 2. Cormac Buchanan 1.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 25 Punkte. 2. Honda 16.

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