MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Jonas Folger über Kalex, den Titel und sein Baby

Von Otto Zuber
Gemeinsames Training: Jonas Folger (li.) und Nico Terol

Gemeinsames Training: Jonas Folger (li.) und Nico Terol

Der Bayer bereitet sich mit Nico Terol aus der Moto2-Abteilung seines Mapfre-Aspar-Team auf die Saison vor. In einer Pause stellte sich der Mitfavorit auf den Moto3-WM-Titel einigen Fragen.

Angesichts dem beeindruckenden Aufgebot von siegfähigen KTM-Werkspiloten wie Maverick Vinales, Alex Rins oder Luis Salom droht Jonas Folger, bei der Aufzählung der Moto3-Titelkandidaten in Vergessenheit zu geraten. Aber der 19-Jährige will auf der Kalex-KTM des Mapfre-Aspar-Teams Grosses erreichen. Folger stiess letztes Jahr nach der Sommerpause zur spanischen Spitzenmannschaft und gewann den Brünn-GP.

Wie hast du deine Weihnachtsferien verbracht?
Ich hatte eine sehr ruhige Zeit mit meiner Familie und meiner Freundin verbracht. Wir hatten viel Spass, denn es war das erste Weihnachtsfest, bei dem unsere kleine Tochter dabei war.

Warst du selber ein vorlautes Kind?
In der Schule war ich eine harte Nuss, die es zu knacken galt. Ich war ein stures Kind und habe ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, meine Meinung gesagt.

Warum ist die 94 deine Startnummer?
In der MotoGP-Academy hatte ich die Nummer 25, ich wollte sie eigentlich auch beim Einstieg in die WM benutzen. Aber sie war bereits besetzt. Sie haben mir dann die 94 gegeben. Seit damals bin ich damit unterwegs, mittlerweile mag ich die 94 sehr.

Bei Aspar fährt auch Nico Terol, der 125-ccm-Weltmeister von 2011. Ihr trainiert im Winter gemeinsam. Was kannst du von ihm lernen?
Ich kann viele Dinge von Nico lernen. Er ist ein Musterprofi, total fokussiert auf seine Karriere und sein Training. Er überlässt nichts dem Zufall. Er ist für seine Winner-Mentalität bekannt und für sein physisches Training, er ist eine Maschine!

Sprecht ihr «Spanglish» miteinander? Versteht ihr euch überhaupt?
Wir beide sprechen unsere jeweiligen Sprachen fliessend (lacht). Nein, wir sprechen Englisch miteinander.

In welchem Bereich kannst du von einem Weltmeister wie Nico profitieren?
Wie man seine Nerven in den Griff bekommt, wenn man während der Saison voll am Limit fährt.

Frage an Nico: Welche Stärke von Jonas hättest du gerne?
Nico Terol: Seine Explosivitiät!

Jonas, welche Qualität, die Nico hat, wünschst du dir?
Ich wäre gerne so zielgerichtet und mental so stark wie er.

Was erhoffst du dir von 2013?
Ich möchte mit dem Mapfre-Aspar-Team Weltmeister werden.

Hast du eine sonderbare Angewohnheit?
Bei den Rennen habe ich eine spezielle Art, meine Handschuhe und den Helm anzuziehen. Aber im Alltag bin ich nicht abergläubisch.

Kommst du mit eurem Baby zuhause noch zum Schlafen?
Ich muss sagen, man gewöhnt sich schnell daran, dass man in einer Nacht mehrmals aufstehen muss. Aber Sophie ist sehr artig, sie weint nur, wenn sie Hunger hat oder die Windeln gewechselt werden müssen!

Supermoto, Motocross, Mountainbike, Kraftraum... Du und Nico habt zu Beginn des Jahres nichts ausgelassen.
Ich habe noch nie ein Jahr so intensiv gestartet wie das jetzt. Es ist hart, aber die ganze Vorbereitung ist entscheidend für die Testfahrten und die ganze Saison.

Wie sehen deine Pläne für die Tests im Februar aus?
Ich freue mich sehr darauf, die neue Kalex zu testen. Ich bin sicher, das Bike wurde gegenüber dem Vorjahr massiv weiterentwickelt. Um ehrlich zu sein, ich hoffe, dass ich bei den Tests auf den Zeitenlisten oben stehen, ohne aber allzusehr auf die Rundenzeiten achten zu müssen.

Was erhoffst du dir von der neuen Kalex-KTM?
Es wäre grossartig, wenn wir ein bisschen mehr Grip am Heck hätten, um so mehr an das Gefühl der Front heranzukommen. Den die Haftung am Vorderrad ist exzellent. Ich erhoffe mir ausserdem, dass KTM mit einem kraftvolleren Motor aufwartet.

Es wird deine erste volle Saison im Aspar-Team. Wie wohl fühlst du dich in der Mannschaft?
Ich fühlte mich vom ersten Tag an als Teil des Teams. Ich bin glücklich, dass ich mit Aspar arbeiten darf. Jeder im Team ist freundlich, es ist familiär und gleichzeit aber extrem professionell.

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