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Eskil Suter: Schweizer will Lufthoheit gewinnen

Von Günther Wiesinger
Designer Alex Giussani, Eskil und Simon Suter

Designer Alex Giussani, Eskil und Simon Suter

Zu Lande ist die Firma Suter bereits ein Begriff – dreimal in Serie Marken-Weltmeister in der Moto2. Jetzt geht Suter in die Luft – und an die Börse.

Der Schweizer Motorradhersteller und Ex-GP-Pilot Eskil Suter, im Motorradrennsport durch die Aktivitäten der Firma Suter Racing Technology ein Begriff, will seine verschiedenen Geschäftszweige in eine Holdingstruktur überführen und mit der Mutterfirma Sutec AG an die Börse gehen, um frisches Kapital für kostenintensive neue Projekte zu erhalten.

Suter Racing baut die von Designer Alex Giussani entwickelte Mahinda-Moto3-Maschine, die Suter-Honda für das Team Ambrogio Next Racing von Fiorenzo Caponera, die Suter-MMX2-Maschinen für zehn Fahrer in der mittleren Hubraumklasse und dazu die Suter-BMW für die Claiming-Rule-Piloten Petrucci und Pesek im Team Came Iodaracing in der Königsklasse.

Dazu plant Suter den Bau eines Flugzeugmotors. Seit 2006 entwickeln die Suter-Ingenieure einen Prototyp eines Axialkolbenflugmotors, der durch seine kompakte Leichtbauweise auffällt und sehr vibrationsarm laufen soll.

Börsegang im dritten Quartal
Suter betreibt dieses Projekt mit seiner Firma Suter Aircraft Technology und erhofft für dieses Triebwerk gute Marktchancen im hart umkämpften Markt für Privatflugzeuge, aber auch bei Kleinhelikoptern und Drohnen. Die Sutec AG hat Forschung und Entwicklung bis zu den Prüfstandtests selbst finanziert. Durch einen Börsengang im dritten Quartal 2013 in Stuttgart oder Bern soll das nötige Kapital beschafft werden, um dieses Projekt zur Serienreife zu bringen. «Wir stecken mitten im Beauty Contest», sagt Finanzchef Hidayet Alkevli. Er meint damit: Die Sutec AG muss für potenzielle Anleger hübsch gemacht werden.

Suter kann sich aber auch vorstellen, das Flugmotorprojekt an einen Interessenten zu verkaufen und die Firma Aircraft Technology von der Sutec AG abzuspalten. ««Wir sind Entwickler von Hightech-Produkten», betont Eskil Suter. «Unsere Stärke ist es, dynamisch und schnell zu sein. Es ist nicht unser vorrangiges Ziel, einen Produktionsbetrieb aufzubauen.»

Und wenn, dann muss so eine Produktion von einem Partner wie Mahindra finanziert werden. Der indische Konzern will künftig auch Production-Racer der 250-ccm-Einzylinder-Viertakmaschine für nationale Rennserien anbieten.

Wie viel ist die Sutec AG wert?
Bisher lässt sich der Firmenwert der Sutec AG nicht nachhaltig ermitteln. Ein Gutachten von Mitte 2011 attestiert dem Unternehmen für das Jahr 2019 einen Wert von 109 bis 205 Millionen Franken. 2012 wurde sogar von einem Milliardenbetrag fantasiert, wonach Suter in der Schweiz auf den Wirtschaftsseiten des «SonntagsBlick» arg zerzaust wurde.

Durch den Börsengang soll ein einstelliger Millionenbetrag (in Franken) erwirtschaftet werden. Momentan halten Eskil Suter und sein Bruder Simon 95 Prozent der Aktien. Sie wollen auch in Zukunft eine klare Aktienmehrheit (also mehr als 50 Prozent) halten. Immer wieder wird Mahindra als möglicher Aktionär ins Spiel gebracht. «Momentan gibt es keine Gespräche in dieser Richtung», versicherte kürzlich Muffadal Choonia, der CEO von Mahindra Racing. Aber Mahindra war bis 2011 auch am einstigen italienischen Motoren-Lieferanten Engines Engineering beteiligt.

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