Philipp Öttl: bester Rookie, zweitbester Deutscher
Philipp Öttl auf dem Startplatz, Papa Peter hält den Schirm
Der 16-jährige Philipp Öttl war mit seinem zweiten GP-Einsatz in Katar weitgehend zufrieden – zumindest was das Rennen betrifft. Der Kalex-KTM-Pilot aus dem Interwetten-Paddock-Team stürmte vom 27. Startplatz aus im Rennen Platz 17. Da staunte sogar Stefan Bradl. «Wie hast du denn das gemacht», erkundigte sich der Moto2-Weltmeister von 2011 bei seinem bayerischen Landsmann.
Philipp Öttl verpasste die Punkteränge (Fenati wurde 15.) nur um 11,4 Sekunden. «Wenn ich in der Anfangsphase weniger nervös gewesen wäre und mich nicht zweimal verbremst hätte, wäre ich näher an den Punkten dran gewesen», weiss Philipp Öttl, der 2012 den Red-Bull-Rookies-Cup und die Spanische Moto3-Meisterschaft jeweils auf dem vierten Gesamtrang beendete. «Ich war nervöser als sonst. Aber das werde ich bald in den Griff kriegen.»
Der talentierte Moto3-WM-Rookie hat sich vorgenommen, künftig bessere Startplätze anzustreben. «Bisher bin ich im Qualifying immer allein gefahren», erzählt Philipp. «In Zukunft muss ich mir einen Windschatten suchen, das bringt bis zu drei Zehntel.»
Papa Peter Öttl, selbst fünffacher GP-Sieger (80 und 125 ccm), sieht beim talentierten Junior noch ein gewisses Verbesserungspotenzial. «Philipp ist im Zeittraining 0,363 sec langsamer gefahren als im zweiten Zeittraining. Aber die Verhältnisse haben durch den Sand auf der Piste ständig gewechselt.»
«Im dritten Training war weniger Grip als am Donnerstag», hielt Philipp Öttl fest. «Trotzdem war ich nach dem ersten Turn an 18. Stelle, das war nicht schlecht. Dann bin ich zurückgefallen; das lag eher am Fahrer als am Motorrad.»
Das heimliche Ziel
Die Ziele für den Neuling sind in der ersten Saison klar umrissen. «Ich will der Beste von den elf Moto3-Rookies sein. Das ist mir in Katar gelungen», freut sich Phil. «Und es ist natürlich auch schön, zweitbester Deutscher zu sein. Denn Jonas Folger ist schon viel weiter als ich, er hat viel mehr Erfahrung. Aber ehrlich gesagt: Wenn ich als zweitbester Deutscher 30., bin, kann ich auch nicht zufrieden sein...»
Das heimliche Ziel lautet jedoch, möglichst oft in die Punkte zu fahren. Beim WM-Debüt als Wildcard-Pilot in Valencia 2012 ist es im Regen bereits eindrucksvoll gelungen – dort eroberte Philipp tapfer Rang 11 und fünf Punkte.
Mit dem Texas-GP auf dem «Circuit of the Americas» wartet am kommenden Wochenende die nächste neue Strecke auf Philipp Öttl. «Normal lerne ich die neuen Strecken immer durch Videofilme von On-board-Kameras», erzählt er. «Für Texas gibt es so etwas noch nicht. Aber ich habe auf You-tube einen Film gefunden, wo Lewis Hamilton die Strecke erklärt. Natürlich wäre eine Motorrad-On-board-Kamera besser, aber es geht auch so. Und dann werde ich halt am Donnerstag ein paar Mal mit einem Roller rumfahren oder rumspazieren.»