Eskil Suter: «Zu KTM fehlen Mahindra rund 4 PS»
Miguel Oliveira auf der Mahindra
Die Schweizer Firma Suter Racing Technology ist als einziger Hersteller neben Honda in allen drei WM-Klassen vertreten, in der Moto3-WM allerdings als Engineering-Partner für den indischen Rennstall Mahindra Racing. In der Moto2-WM fahren Asse wie Terol, Zarco, Lüthi und Aegerter für Suter, in der MotoGP-Klasse die IodaRacing-Piloten Lukas Pesek und Danilo Petrucci auf Suter-BMW. Wir haben uns mit Geschäftsführer Eskil Suter über den bisherigen Saisonverlauf und die nahe Zukunft unterhalten.
Eskil, was hat dich vor einer Woche in Texas mehr gefreut: Der erste Moto2-Sieg von Nico Terol oder Platz 5 im Moto3-Rennen durch Miguel Oliveira?
Der Erfolg von Terol hat mich natürlich schaurig gefreut, denn er hat eine relativ lange Durststrecke hinter sich.
Den fünften Rang von Oliveira habe ich nicht erwartet, ehrlich gesagt. Denn Austin ist brutal schnell. Und die KTM haben im Moment sicher noch ein bisschen mehr Leistung als wir. Deshalb kam dieses Resultat überraschend.
Miguel Oliveira hat in den ersten zwei GP-Jahren mehrmals sein Talent aufblitzen lassen; er war für 2012 sogar statt Cortese bei Red-Bull-KTM vorgesehen. Jetzt blüht er auf der Mahindra richtig auf?
Man hat schon in der letzten Saison ein paar gute Vorstellungen von ihm gesehen. Wir wussten, dass er Potenzial hat. Für uns ist es ein Glücksfall, dass wir einen so guten Chauffeur bekommen haben.
Wann kannst du für die Moto3-Mahindra ein Motoren-Update bringen? Wie viele PS fehlen zu KTM?
Ich denke, es werden circa 4 PS fehlen. Bisher haben wir geschaut, dass wir eine gute Basis haben, das Zeug standfest ist und funktioniert. Jetzt werden wir das Triebwerk und die Komponenten in allen Details optimieren. Ein paar Kleinigkeiten sind schon passiert. Jetzt können wir anfangen, Leistung zu suchen. Wir möchten in der zweiten Saisonhälfte eine neue Leistungsstufe fahren. Vielleicht klappt es bis zum Mugello-GP anfangs Juni. Damit wir KTM ein bisschen näher kommen.
Die Drehzahl ist limitiert auf 14.000/min. Wie lässt sich trotzdem Leistung finden?
Da geht es um einen Haufen Detailarbeit, vom Auspuff über den Ansaugtrakt, über die Airbox bis zum Nockenwellenprofil und so weiter. Wir müssen an jeder Ecke optimieren und haben schon ein paar positive Ergebnisse eingefahren.
Mahindra-Rennchef Muffadal Choonia will nächstes Jahr mehr als zwei Mahindra-Piloten im Feld sehen. Gibt es schon konkrete Anfragen? Welche Teams kommen in Frage?
Das Ambrogio-Next-Racing-Team mit den Fahrern Danny Webb und Brad Binder, das jetzt mit Suter-Honda fährt, ist sicher ein ernsthafter Kandidat. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die während der Saison umsteigen. Und dann sind natürlich alle Teams, die jetzt Honda fahren, potenzielle Umstiegskandidaten; besonders wenn wir Honda in der zweiten Saisonhälfte noch stärker überflügeln.
Ideal wäre, wenn wir nächstes Jahr in der WM fünf bis acht Fahrer ausrüsten könnten. Das wäre sicher gut.