Jonas Folger (4.): «Ein GP-Sieg wäre drin gewesen»
Jonas Folger
Jonas Folger und sein Team entschieden sich für einen weicheren Hinterreifen als die unmittelbaren Gegner Viñales, Rins und Salom, deshalb konnte er am Schluss nicht mehr mithalten und musste in Runde 12 nach einem Nahkampf gegen Rins sogar einmal in den Notausgang.
«Viñales war hier in Le Mans von Haus aus schneller als ich. Ich wusste, als ich in Führung war, dass er mich irgendwann überholen würde», schilderte der Kalex-KTM-Pilot aus dem Mapfre-Team von Jorge Martinez. «Natürlich habe ich gepusht und versucht, meine Rundenzeiten zu fahren. Aber Viñales hat sich leicht getan, als er mir hinterher gefahren ist. Er wusste, dass er mich überholen kann. Das hat er dann auch getan.»
«Die einzige komische Aktion war von Rins, denn bei dieser Kurve war ich selber schon sehr spät auf der Bremse, dann ist der Rins noch innen reingestochen. Ich hatte keine Wahl, als in den Notausgang zu donnern und den asphaltierten Umweg zu fahren. So bin ich vom zweiten auf den vierten Platz zurückgefallen. Dadurch habe ich viel verloren.»
Folger weiter: «Ich wusste ja nicht, dass Rins attackieren will. Das ist der Rennsport, man weiss nie, was passiert. Im Grunde haben wir heute einfach die falsche Reifenwahl getroffen. Wir sind einen ganz weichen gefahren, der Rest mit der Medium-Mischung. Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Strecke so rasch abtrocknet. Das war unser Fehler.»
Der 19-jährige Bayer, der mit 14 Jahren in Le Mans als Mitglied der MotoGP-Academy auf KTM schon einen französischen Meisterschaftslauf bestritt und 2009 im Regen-GP hier Zweiter wurde (mit 15 Jahren), büsste in der WM-Tabelle immer mehr Punkte auf die Favoriten ein. «Aber wir haben gesehen, dass wir mitfahren können. Wenn wir den gleichen Hinterreifen draufgemacht hätten, hätten wir vorne bleiben können. Blöd gelaufen. Das müssen wir jetzt runterschlucken und nach vorne schauen.»
Folger ist überzeugt, beim Rennspeed gegenüber den ersten Rennen 2013 Fortschritte gemacht zu haben. «Aber ob uns das wirklich gelungen ist, können wir erst wirklich beurteilen, wenn wir ein ganzes Rennen bei normalen Wetterverhältnissen gefahren sind. Die hat es heute hier nicht gegeben», stellte der Bayer fest. «Vom Gefühl her glaube ich aber, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben. Schauen wir mal, wie es in Mugello läuft.»
«Ab Rennmitte hat der Hinterreifen von einer Runde auf die andere sehr heftig abgebaut», schilderte Folger. «Dadurch hat sich der ganze Charakter vom Motorrad verändert. Es war kein Grip mehr da, der Stossdämpfer war zu hart für den Reifen, weil er keinen Grip mehr gehabt hat. Ich habe mich dadurch nicht mehr wohl gefühlt. Und dadurch stimmten die Rundenzeiten auch nimmer.»
Wäre mit der richtigen Reifenwahl ein Sieg möglich gewesen? Folger: «Kann man nicht sagen. Vom Gefühl her – ja!»