Toni Finsterbusch: «Druck gibt es bei jedem Rennen»
Für Toni Finsterbusch steht in einer Woche das Highlight des Jahres an. Für den 20-Jährigen ist der Deutschland-GP auf dem Sachsenring ein echtes Heimspiel. «Von zu Hause sind es ungefähr 80 km bis zum Sachsenring, etwa eine Stunde Fahrt», erzählt der Moto3-Pilot aus Krostitz bei Leipzig. Also doch etwas zu weit, um beim achten GP der Saison im eigenen Bett zu übernachten. Finsterbusch: «Ich werde mit dem Wohnmobil dort sein. Ich habe vom ADAC einen Stellplatz in der Nähe der Rennstrecke bekommen, ins Fahrerlager selber kommt man ja nicht rein.»
Der Sachse aus dem Team Kiefer Racing kommt mit einem leeren Punktekonto nach Hohenstein-Ernstthal. Steigt der Druck dadurch beim Heimauftritt noch mehr an? «Das Rennen bleibt auf jeden Fall ein Highlight, es ist immer ein schönes Erlebnis, auf dem Sachsenring zu fahren. Aber klar, viele erwarten etwas, da will man natürlich eine gute Leistung zeigen. Aber Druck hast du eigentlich bei jedem Rennen», versichert der Kalex-KTM-Pilot.
Sachsenring 2012: Das Highlight mit Rang 11
Letztes Jahr machte Finsterbusch – und Rennsieger Sandro Cortese – die einheimischen Fans glücklich: Er fuhr damals noch eine unterlegene Honda im MZ-Team, aber er konnte das bei feuchten Bedingungen gestartete Rennen auf Rang 11 beenden – es war das beste Ergebnis in seiner ersten kompletten WM-Saison. «Die Moto3-Klasse ist im Vergleich zum letzten Jahr viel härter geworden. Deshalb denke ich, dass es schwierig wird, diese Leistung zu wiederholen. Aber ich sage ‹nichts ist unmöglich›. Das Wetter kann auch wieder eine Rolle spielen», hofft der 20-Jährige auf das Quäntchen Glück, das ihm zuletzt fehlte. In Barcelona wurde er in der ersten Runde abgeschossen, in Assen fiel Finsterbusch nach einer Kollision in der ersten Runde weit zurück.
«Es lief bisher nicht so, wie ich es mir gewünscht habe», meint der dem IDM-125-Vizemeister von 2010 ohne Umschweife. «Klar, es war sicher einige Male Pech dabei. Da gehört Austin dazu, dann Jerez, dann Barcelona. Bei den anderen Rennen waren wir vor allem im Training zu langsam. Der Rennspeed ist eigentlich nicht so schlecht. Aber im Qualifying stehen wir zum Teil zu weit hinten. So macht man sich das Rennen eigentlich schon am Samstag kaputt. Die letzten zwei Rennen waren vom Start her und von der Aggressivität richtig gut, sicher ein Schritt nach vorne. In Assen habe ich es selber verbockt, in Barcelona wurde ich abgeschossen.»