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Suter über Amato auf Mahindra: «Riesiges Potential»

Von Jordi Gutiérrez
Nach seinem Umstieg in der Spanischen Meisterschaft von FTR-Honda auf Mahindra erzielte Luca Amato eine Pole-Position. Mahindra-Bauer Eskil Suter spricht über sein jüngstes Projekt.

Weil Moto3-Talent Luca Amato Mitte Juni in der Spanischen Meisterschaft kurzfristig sein bisheriges Team verlassen hat und statt auf FTR-Honda mit einer Mahindra an den Start ging, wird der Bergisch Gladbacher auch bei seinem Wildcard-Einsatz beim Sachsenring-GP das bei Suter Racing Technology in Turbenthal/CH hergestellte indische Motorrad fahren. Amato hatte in Albacete aus dem Nichts die Pole-Position geholt. Wir haben mit Firmenchef Eskil Suter über die Erweiterung des Einsatzgebiets auf die prestigeträchtige Spanische Meisterschaft gesprochen.

Eskil, wie kam es zum Wechsel von Luca Amato zu Mahindra?

Der Harald (Anm.: Amato-Manager Harald Eckl) hat mich angefragt, ob man was machen kann für Luca in der Spanischen Meisterschaft. Er hatte dort mit seinem Team etwas Pech gehabt. Es war nicht wirklich sehr kompetent gewesen. Und deshalb hat er bisher nicht wirklich Resultate gemacht. Er hat sich dann vom Team getrennt. Ich habe gesagt, wir müssen schauen, was wir machen können. Denn ich weiss, dass er viel Talent hat und sehr zielstrebig arbeitet. Daher habe ich gedacht, man müsste ihn auf ein schlaues Motorrad setzen.

Spielte die Überlegung, dass der spanische Markt für Mahindra interessant sein könnte, auch eine Rolle?

Nein, es war meine Initiative. Der Punkt war die Wildcard von Luca für den Sachsenring. Wenn er dort fahren soll, muss er vorher einen Test machen. Da aber vorher sowieso der Lauf in Spanien auf dem Programm stand, hat es mehr Sinn gemacht, wenn er dort gleich mit der Mahindra fährt statt nochmals mit einer Honda. Logischerweise war das Rennen kein schlechter Nebeneffekt, jetzt haben die Leute in Spanien gesehen, was unser Motorrad auf nationaler Basis leisten kann. Luca ist das Testbike von Mahindra gefahren. Es ist das gleiche Modell wie in der WM, es gibt keinen Unterschied.

Aber das Engagement ist noch nicht bis Ende Saison gesichert?

Für die weitere Saison sind einige Sachen am Laufen. Einerseits suchen wir eine Lösung für die Spanische Meisterschaft, damit wir dort mit einer guten Truppe antreten können. Andererseits müssen wir schauen, wie der Einsatz am Sachsenring herauskommt. Wir führen noch Gespräche, wie es weitergehen könnte.

Luca hat eine Wildcard für Brünn beantragt. Wird er dort mit dem gleichen Motorrad fahren können?

Das müssen wir noch anschauen, es ist auch eine Budgetfrage. Eine Wildcard kostet Geld, man muss zusehen, dass die Kosten zusammengetragen werden können. Schön wäre es natürlich, wenn ein Sponsor aufspringen würde, der für einen solchen One-Event etwas in die Kasse bringt.

Dass die Kombination Amato-Mahindra erfolgsversprechend ist, zeigte sich bei der Pole-Position in Albacete.

Es war sensationell, was er in Albacete geboten hat. Das war absolut Klasse, er ist noch jung, er muss sicher noch viel lernen. Aber dafür, dass er zum ersten Mal auf diesem Motorrad gesessen ist und noch nie mit diesem kurzfristig zusammengestellten Team gearbeitet hat, ist klar, dass hier ein riesiges Potential vorhanden ist. Die anderen in dieser Meisterschaft schlafen ja auch nicht. Aber er hat sie wie Statisten ausschauen lassen.

Das Interesse an Mahindra ist in der WM gewaltig gestiegen, gab es nun auch schon Anfragen aus der Spanischen Meisterschaft?

Wir hatten in letzter Zeit einige Anfragen von Kunden aus verschiedenen Ecken der Welt. Da muss man schauen, was man überhaupt bedienen kann. Wir wollen und können ja nicht 50 Motorräder bauen. Priorität hat die WM. Wir werden definitiv nur ein Motorrad bauen und nicht noch irgendeine Billigversion für die nationalen Meisterschaften. Das war mal angedacht, aber so wie es aussieht, werden wir das auf nächstes Jahr nicht realisieren. Also wird es nur die WM-Maschine zu kaufen geben. Wir werden natürlich versuchen, jede seriöse Anfrage zu befriedigen.

Wie geht es mit Suter-Honda weiter?

Das ist diese Saison normal weitergelaufen (Anm.: In der WM fährt Ambrogio Racing mit diesem Motorrad), Suter-Honda ist sicher eine gute Alternative für die nationalen Meisterschaften. Die vier, fünf Motorräder, die existieren, können als gebrauchte Motorräder eingesetzt werden, diese werden wir weiterhin betreuen. Diese sind auf einem sehr guten Level, das hat man letztes Jahr in der WM gesehen. Aber die Entwicklung ist mehr oder weniger eingestellt, da wird nichts mehr entwickelt. Das wird abgelöst durch Mahindra. Aber die Suter-Honda bleibt jedoch ein kostengünstige Variante für nationale Meisterschaften. Eben für solche Teams, die sich kein Mahindra-Paket leisten können.

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