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Eric Granado: «Ich bin zu nervös»

Von Sharleena Wirsing
Der Brasilianer Eric Granado erlebte eine durchwachsene erste Saisonhälfte, doch in Mugello gelang ihm mit Rang 9 ein Highlight.

Der 17-jährige Eric Granado ist aktuell der einzige Brasilianer in der MotoGP-WM und hält die Flagge seiner Heimat hoch. Der Teamkollege von Jonas Folger im Aspar-Team erreichte in Mugello den neunten Platz, doch dies war bisher das einzige Rennen in dem Granado punkten konnte. In der zweiten Saisonhälfte will der Kalex-KTM-Pilot an seiner Konzentration arbeiten und ruhiger werden, um regelmäßig in die Punkteränge zu fahren.

Eric, wie bewertest du die erste Hälfte der Saison?

«Ich lerne in diesem Jahr sehr viel. Die Moto3-Klasse ist eine sehr enge Kategorie und der Unterschied zwischen der Mehrheit der Fahrer ist sehr gering. Es ist eine Herausforderung, aber es macht Spaß. Wir haben in der ersten Saisonhälfte Höhen und Tiefen erlebt. Unser bestes Resultat war aber ein sehr gutes (Anm. Platz 9 in Mugello). Insgesamt haben wir Mängel, was die Pace betrifft und wir müssen konstanter werden. Ich verbessere meinen Fahrstil und mein Gefühl für die Maschine an jedem Rennwochenende und das ist sehr wichtig. Mit dem Kalex-Chassis fühle ich mich immer wohler. Ich muss mich noch in einigen Bereichen, wie bei der Konzentration, verbessern.»

Welches war dein bestes Rennen?

«Italien, ohne Zweifel. Das war bisher mein bestes Rennen.»

Wenn du ein Rennen aus deinem Gedächtnis streichen könntest, welches wäre das?

«In Frankreich hatten wir ein schwieriges Wochenende, weil ich mich nicht mit der Rennstrecke von Le Mans anfreunden konnte. Ich hatte auch im ersten Rennen in Katar Probleme, da die Strecke ganz neu für mich war und es schwierig war, die Bezugspunkte auf der Strecke zu finden.»

In welchen Bereichen kannst du dich noch verbessern?

«Ich muss ruhiger warden, den ich bin eine ziemlich nervöse Person. Daher bin ich im Qualifying und im Rennen oftmals zu angespannt und das führt zu Fehlern. Im freien Training habe ich weniger Druck und fühle mich freier, dann fahre ich auch besser. Ich muss lernen, mich zu entspannen. Mugello ist der Beweis dafür. Ich war ruhiger und schon lief alles viel besser.»

Wie kann die Kalex-KTM verbessert werden?

«Wir haben ein gutes Paket und das Bike befindet sich auf einem hohen Niveau. Die Kalex ist eine sehr komplette Maschine. Das Chassis bietet viel Traktion und der Motor ist ziemlich kraftvoll. Vielleicht ist er nicht so gut wie der Motor der KTM-Werksmaschinen, aber ich bin mit dem Bike zufrieden. Mein einziger Wunsch wäre etwas mehr Topspeed.»

Was erhoffst du dir von der zweiten Saisonhälfte?

«Ich denke, dass die zweite Saisonhälfte besser ist, als die erste. Alle Fahrer sind nun mit ihren Maschinen vertraut und werden schneller. Man erntet die Früchte der harten Arbeit. Ich habe viel gelernt und will nun zeigen, dass ich gute Resultate erzielen kann, wie in Mugello. Mein Ziel ist es, in der Mehrzahl der Rennen zu punkten.»

Wie verbringst du deine Freizeit bis zum nächsten Rennwochenende in Indy?

«Ich werde in Brasilien sein und die Zeit mit meiner Familie verbringen, die ich in diesem Jahr nicht sehr oft gesehen habe. Ich werde mich mit Freunden treffen, aber auch trainieren und Motocross fahren.»

Wer war bisher der stärkste Fahrer in dieser Saison?

«In den letzten Rennen war Salom sehr stark und klug. Aber ich denke, dass die ersten Drei der Meisterschaft alle auf einem sehr hohen Niveau sind.»

Welche der verbleibenden Rennstrecken bevorzugst du?

«Ich mag Aragón und auch Malaysia. Sepang ist eine unglaubliche Strecke und sie passt zu meinem Fahrstil, weil sie schnell ist und ich schnelle Kurven liebe. Ich bin mir sicher, dass wir dort gut abschneiden werden.»

Nach der Sommerpause folgen zwei Blöcke mit jeweils drei direkt aufeinanderfolgenden Rennen innerhalb von drei Monaten. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil für dich?

«Auf der einen Seite ist es hart, weil man nach einer Verletzung keine Zeit zur Erholung hat. Andererseits ist es schön, an jedem Wochenende ein Rennen zu fahren. Wenn man mental in der Lage ist mit so viel Action umzugehen, ist es großartig, denn dann rostet man nicht ein. Man verliert das Gefühl für das Motorrad nicht und kann sich von Rennen zu Rennen steigern.»

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