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Racing Team Germany: Wer liefert Material für 2014?

Von Günther Wiesinger
Das Racing Team Germany stellte sich vor vier Wochen als neues Honda-Werksteam in der Moto3-WM dar. War das alles nur heisse Luft?

Der Schotte John McPhee hat in dieser Moto3-Saison bisher 15 Punkte eingeheimst, er liegt drei Rennen vor Schluss auf dem 19. WM-Rang.

Der FTR-Honda-Pilot wird von der Stiftung «Racing Steps Foundation» unterstützt, die ihn für diese Saison im Racing Team Germany untergebracht hat.

Da McPhee in diesem Jahr gegen seinen Teamkollegen Jack Miller (er ist WM-Siebter) ziemlich untergegangen ist, reissen sich die Teams nicht gerade um den 19-jährigen Nachwuchsfahrer.

Deshalb wird McPhee aller Voraussicht nach im Racing Team Germany bleiben – als Teamkollege von Efren Vazquez.

Welches Material vom RTG eingesetzt wird, bleibt weiter offen.

Dirk Heidolf, der es mit der Wahrheit nicht immer sehr genau nimmt, hatte für den Malaysia-GP die Unterzeichnung eines Vorvertrags mit der Honda Racing Corporation angekündigt.

Passiert ist nichts.

«Tomo Sato, der Moto3-Projektleiter von Honda, hat uns für einen Fahrer mündlich eine neue Werksmaschine zugesagt, wie sie auch Alex Rins und Alex Márquez erhalten. So ein Werksmotorrad ist auch Ongetta-CBC Corse für Alex Masbou zugesagt worden», hatte RTG-Teammanager Dirk Heidolf in Aragón erzählt.

Doch die Geschichte hat einen grossen Haken: Honda will am liebsten nur ein Werksteam mit zwei Piloten.

Die mündlichen Zusagen an RTG und Ongetta hat Sato in Misano offenbar gemacht, bevor sich das Estrella-Galicia-0,0-Team nach einer KTM-Saison zur Rückkehr auf Honda entschlossen hat.

Jetzt gerät das ganze Moto3-Projekt von HRC ins Wanken.

Laut Reglement müsste HRC nämlich bis zu 15 Fahrer ausrüsten. Wird die Anfrage eines Teams abgelehnt, gilt das als Verstoss gegen die Vorschriften. Wie dieser genau geahndet wird, weiss keiner.

Tatsache ist: Honda muss allen Fahrern 2014 identisches Material geben, die Motoren müssen bei der Dorna und IRTA abgeliefert werden – und werden dann verlost.

HRC will aber nicht sechs kostbare Prototypen für sechs Fahrer bauen, noch dazu für No-Name-Piloten wie John McPhee.

«Deshalb verzögert sich alles», bedauert Racing-Steps-Manager Peter Ball.

Das heisst: Das Racing Team Germany wird noch eine Weile nicht wissen, welches Material 2014 eingesetzt werden kann. Bei KTM ist die Bestellfrist am 1. September abgelaufen.

Bliebe nur noch Mahindra.

Aber dieser indische Hersteller hat Vazquez gerade entlassen.

Und Vazquez hat in gutem Glauben bei RTG unterschrieben – und  im Vertrag offenbar keine genau definierte Zusage auf Topmaterial.

Fahrer wie Niklas Ajo und Arthur Sissis waren weniger kurzsichtig. Sie haben genau aus diesem Grund auf einen RTG-Deal verzichtet.

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