Bei Kiefer für Alt: WM-Chance für Luca Grünwald!
IDM-Moto3-Meister 2012: Wozu ist Luca Grünwald auf den ihm unbekannten Strecken in Australien und Japan fähig?
Nach seinem Armbruch im Training zum Sepang-GP fällt Kiefer-Racing-Stammpilot Florian Alt mindestens für die beiden kommenden Rennen in Australien und Japan aus. Deshalb engagierte das Moto3-Team den Waldkraiburger Luca Grünwald für die beiden Grands Prix auf Phillip Island und in Motegi. Grünwald bestritt die Saison 2013 in der IDM Supersport als Rookie auf einer 600-ccm-Yamaha, nun wird er die Kalex-KTM mit 250 ccm steuern. Die IDM-Saison schloss er als Gesamt-Siebter ab, ohne den Nuller im letzten Rennen am Sonntag wäre auch der vierte Platz in Reichweite gelegen.
Der Wechsel in die Supersport-Klasse war eine Notlösung, denn als ADAC-Junior-Cupsieger 2007, IDM-125-Meister 2010 und IDM-Moto3-Champion 2012 wäre ein Aufstieg in die WM verdient gewesen, aber der bald 19-Jährige brachte die erforderlichen Mittel nicht auf. Aber die Weltmeisterschaft ist für Grünwald kein absolutes Neuland. 2012 startete er auf dem Sachsenring mit einer Wildcard und belegte den sensationellen 8. Platz. Die Verpflichtung als Alt-Ersatz war eine sehr kurzfristige Aktion. Erst heute Montag konnte das Team noch jemanden finden, der die nicht unerheblichen Übersee-Reisekosten für die nächsten zwei Wochen übernahm, damit der Einsatz gesichert war.
In letzter Sekunde erreichten Stefan Kiefer und Grünwald das Flugzeug nach Australien. Damit kommt Grünwald zu einer unverhofften Chance im GP-Sport, und Kiefer Racing konnte trotz der Verletzung von Alt seinem Motto treu bleiben: Jungen deutschen Piloten eine Einsatzmöglichkeit bieten.
Grünwald strahlte: «Erst am Sonntag war ich noch auf dem Lausitzring mit der 600er Yamaha unterwegs. Dass ich dann am Montag schon auf dem Weg nach Australien sein werde, hätte ich mir noch am Samstag kaum träumen lassen. Aber so ist es nun und ich freue mich auf das bevorstehende Abenteuer.» Teammanager Stefan Kiefer hatte den Deal eingefädelt: «Wir sind happy, dass wir so kurzfristig sogar noch einen deutschen Fahrer gefunden haben, der unseren Florian ersetzt. Mal sehen, was wir in Australien und Japan erreichen können, da es für Luca neue Strecken sind und er sich von der leistungsstärkeren 600er wieder auf die Moto3-Maschine umgewöhnen muss. Ich bin gespannt, aber auch davon überzeugt, dass er sich gut schlagen wird.»
Kiefer Racing wartet diese Saison als einziges Moto3-Team noch immer auf die ersten WM-Punkte. Folgt nun gar mit Grünwald der Durchbruch?