Eckl über Luca Amato: «In der WM ist er blockiert»
Luca Amato im nassen Qualifying von Motegi
Luca Amato eilt seit nun 13 Grands Prix seinem ersten Punktgewinn in der Moto3-WM hinterher. Es gab keine letztes Jahr im Aspar-Team auf Kalex-KTM und bisher keine bei Ambrogio Racing auf Suter-Honda und Mahindra. Dabei steht das Talent des Bergisch Gladbachers ausser Frage, 2012 wurde er in der hochklassigen Spanischen Meisterschaft (CEV) hinter Alex Márquez Vizemeister. 2011 wurde er hauchdünn von Jack Miller im Kampf um den IDM-125-Titel geschlagen. Márquez und Miller fahren nun in der WM regelmässig in die Top-Ten und sind nächstes Jahr gar Mitfavoriten auf den Moto3-Titel.
Bei Amatos aktuellem Leistungsausweis reissen sich die GP-Teams aber nicht gerade um ihn, wie auch sein Manager Harald Eckl weiss. «Wir können noch gar nichts über nächstes Jahr sagen und müssen noch das letzte Rennen abwarten», erklärt der Ex-GP-Fahrer. Ambrogio-Racing-Teamchef Fiorenzo Caponera kündigte bereits an, 2014 neben Brad Binder einen jungen Italiener einsetzen zu wollen.
Eckl analysiert den mysteriösen Unterschied zwischen dem Amato aus der WM und demjenigen aus der CEV. «Wir alle haben mehr erwartet. Das Talent ist zweifelsfrei vorhanden, aber er ist blockiert bei der Arbeitsweise in der WM. In der CEV ist es mehr Spass, in der WM ist es mehr Arbeit. Er muss verstehen, dass in der WM eine andere Art von Motivation gefragt ist. Er ist noch nicht ganz bereit, sich auch für ein nicht so tolles Resultat voll zu engagieren», sagt Eckl.
«In Spanien sieht er den Sieger vor sich. In der WM ist es hingegen zum Beispiel der 15., den er vor sich haben könnte und der genauso anspornend sein sollte. Luca muss kleinere Schritte machen. Er ist noch jung, das Talent ist da. Aber er müsste mehr aus seiner Chance machen. Die Frage ist, ob er nochmals eine Chance bekommt», sagt Eckl über seinen 17-jährigen Schützling. Unabhängig davon, ob Amato 2014 in der WM oder in der CEV unterkommt – was auch von den Finanzen abhängt – wird Eckl seine Präsenz zurückfahren: «Ich werde wegen der Familie und des Berufs nicht mehr so oft bei den Rennen dabei sein.»