KTM in der MotoGP: Jetzt spricht Kinigadner

Pit Beirer (KTM): «Wir haben keine Angst vor Honda»

Von Günther Wiesinger
Der Zwist zwischen KTM und Honda in der Moto3-WM eskaliert. Nach 24 KTM-Erfolgen hintereinander wollen die Japaner ein echtes Werksteam bilden.

Beim österreichischen Motorradhersteller KTM macht sich der Verdacht breit, dass im GP-Sport mit unterschiedlichen Massstäben gemessen wird.

Denn KTM hat zum Beispiel nach dem Silverstone-GP auf Wunsch der Teamvereinigung IRTA innerhalb von 14 Tagen sämtliche Preislisten für Motor-Ersatzteile und für die WP-Suspension-Komponenten ausgedruckt und hinterlegt. «Wir sind völlig transparent. Bei uns kann jeder wissen, zu welchen Konditionen die Teile von den Teams eingekauft werden und was sie kosten», betont KTM-Rennchef Pit Beirer. «Honda hat bisher noch keine Preisliste abgeliefert, auf der man nachschauen könnte. Mich würde interessieren, welche Informationen heute ein Honda-Kunde kriegt, wenn er Material für die Moto3-WM 2014 kaufen möchte. Das Reglement verlangt, dass jene Teams, die die WM gewinnen können, die gleiche Bestellliste und die gleichen Preise kriegen wie die anderen Teams, die nicht um Spitzenplätze fahren. Wir möchten wissen: Welche Antwort kriegt ein Team, wenn es für 2014 eine Honda bestellt.»

KTM hält sich zugute, die Buchstaben des Gesetzes bisher sehr sorgfältig einzuhalten. «Wenn ich Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta richtig verstanden habe, will er in der Moto3-WM erstens überschaubare Kosten. Deshalb dürfen wir für einen Motor nicht mehr als 12.000 Euro verrechnen. Und zweitens will er Chancengleichheit. Daran halten wir uns. Deshalb sind drei KTM-Werksfahrer aus drei verschiedenen Teams vor dem WM-Finale nur durch fünf Punkte getrennt. Wir liefern allen drei Teams das gleiche Material.»

KTM hat durch den Weggang von Alzamora (Fahrer: Rins und Márquez) das Estrella Galicia 0,0-Spitzenteam an Honda verloren, trotzdem werden 2014 nicht weniger als 18 KTM-Fahrer im Feld mitmischen, acht davon sitzen auf Kalex-KTM.

«Wir bereiten uns so vor, dass alle unsere Motorräder gleich schnell sind», sagt Beirer. «Wir haben keine Angst vor Honda. Auch wenn sie am Schluss nur mit zwei Motorrädern aufkreuzen. Wir warten in Ruhe ab, was auf uns zukommt. Wir werden uns auf diese Burschen gut vorbereiten.»

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