KTM in der MotoGP: Jetzt spricht Kinigadner

Husqvarna-Projekt auf Eis – wegen Honda-Störfeuer!

Von Günther Wiesinger
Der KTM-Konzern wollte 2015 in der Moto3-WM auch mit der Marke Husqvarna antreten. Aber Honda will beim Technik-Reglement zu viel mitreden.

KTM hat in diesem Jahr den Offroad-Hersteller Husqvarna geschluckt und will diesem einst glorreichen Markennamen wieder zu neuem Glanz verhelfen. Durch hauseigene, moderne Technik, durch Erfolge in der Cross- und Enduro-WM – sowie in der Moto3-WM 2015.

Aber vorläufig wurden die Moto3-Pläne für Husqvarna im Mutterkonzern KTM auf Eis gelegt.

«Wir müssen zuerst einmal abklären, ob wir in dieser Rennserie mit einer zusätzlichen Marke überhaupt erwünscht sind», sagt Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM.

Und warum hat KTM das Gefühl, ein Hersteller wie Husqvarna sei unerwünscht?

Beirer: «Honda tut momentan alles, um das technische Regelwerk so zu verändern, dass es für das alte, bestehende Motorrad, das sie haben, ideal passt. Wir möchten zuerst jetzt einmal Klarheit über das künftige Reglement, bevor wir uns auch noch mit einer zweiten Marke engagieren. Wir wollen wissen, wie sich die Moto3-Klasse in Zukunft politisch entwickelt.»

Zu KTM ist die Nachricht durchgedrungen, dass die Honda-Manager sehr massiv auf die Motorengestaltung Einfluss nehmen wollen. «Honda will irgendwelche Zwischenräder bei der Steuerkette heraussen haben, sie wollen die Ventilanordnung vorschreiben und die Drosselklappenkörper in die Richtung steuern, wie sie beim Honda-Motor vorhanden sind. Es dürfte sich dann eigentlich kein Moto3-Konkurrenz-Triebwerk mehr vom Honda-Motor unterscheiden», befürchtet KTM-Rennchef Beirer.

KTM fand mit Mahindra einen Verbündeten

«Aber Gott sei Dank haben wir mit Mahindra jetzt einen Verbündeten», stellte Pit Beirer fest. «Denn es würde für Mahindra genau so wie für KTM bedeuten, dass wir die Motoren umrüsten müssten, um sie qualitativ zu verschlechtern. Wenn wir den Umbau machen würden, würden unsere Steuerketten genau so schnell kaputt wie die von Honda. Die brauchen alle 700 km ihren Steuerkettenservice. Es ist also eine sehr umfangreiche Technik-Diskussion im Gange. Wir wollen zuerst einmal Stabilität bei den Regeln, bevor wir uns mit einer zweiten Marke engagieren.»

Die Verschiebung des Husqvarna-Projekts hat eine zweite Ursache: Der Wind aus der Richtung von Honda weht in Zukunft auf jeden Fall heftiger Richtung Mattighofen

«Das ist ja auch gut so. Also werden wir uns kurzfristig darauf konzentrieren, dass wir das KTM-Paket für 2014 so stark wie möglich machen», versichert Beirer. «Wir engagieren uns ja in diversen Motorsport-Rennserien, weil wir uns gegen andere Hersteller durchsetzen wollen. So wie sich die Fahrer untereinander messen, wollen wir uns als Werk auch messen. Für die Moto3-WM gibt es ein altbekanntes Regelwerk. Nach dem haben wir für 2012 und 2013 ein Motorrad gebaut. Wie sehen nicht ein, warum wir jetzt abrüsten sollen. Denn jetzt kommt der springende Punkt: Kann ein Hersteller allein das Reglement diktieren?»

Beirer weiter: «Im Hersteller-Bündnis MSMA gibt es ein Gentlemen’s Agreement, das besagt, dass es für gravierende technische Änderungen Einstimmigkeit und einen entsprechenden zeitlichen Vorlauf geben soll. Die Industrie hat ja kein Interesse an schnellen technischen Änderungen. Schon gar nicht bei Motoren, die seit zwei Jahren vorhanden und im Einsatz sind.»

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