Teamchef Freudenberg: CEV als ideales Sprungbrett
Bei den Läufen der Spanischen Meisterschaft (CEV) in Valencia und Jerez bereitete sich Luca Grünwald, der 2014 für das Kiefer-Team in der Moto3-WM antreten wird, auf seine erste WM-Saison vor. Sein ehemaliges Team Freudenberg Racing ermöglichte ihm diese Einsätze. In der IDM feierte das Freudenberg-Team mit dem heute 19-Jährigen bereits zwei Titel und 19 Siege.
In den beiden Rennen von Valencia belegte Grünwald die Plätze 9 und 11. In Jerez erreichte er den 20. Rang. Diese Platzierungen sind ein positives Zeichen, denn die CEV ist die wichtigste und härteste Nachwuchsklasse im Motorradsport. Außerdem saß Grünwald, der 2013 in der IDM Supersport-Klasse antrat, schon seit einem Jahr auf keiner Moto3-Maschine.
Neben Luca Grünwald trat auch Max Enderlein für Freudenberg in der CEV an. Teamchef Michael Freudenberg blickt mit gemischten Gefühlen auf das Saisonfinale zurück: «Mit Max und Luca waren wir mit zwei Fahrern in Jerez, die nicht besonders viel Streckenkenntnis hatten. Sie haben dort beide nur einmal getestet. An den Trainingstagen machte uns die Feuchtigkeit auf der Strecke zu schaffen. Wenn es richtig geregnet hätte, wäre das machbar gewesen, aber der Nieselregen war ein Problem. Die Regenreifen hielten nur drei bis vier Runden und mit Slicks war es ganz unmöglich. Mit dem Ergebnis in Jerez war Luca natürlich nicht zufrieden, doch ihm fehlte das Gefühl für das Motorrad, weil die Trainingseinheiten eben vom Nieselregen unterbrochen wurden. Ich bin froh, dass sie auf Nummer sicher gingen und die Motorräder nicht weggeschmissen haben.»
Freudenberg: «CEV ist eine Junior-WM»
2014 wird das Team aus Bischofswerda der IDM treu bleiben, obwohl sich Michael und Carsten Freudenberg Zeit nehmen mussten, um sich in Sachen Zukunft zu orientieren. Auch in der Spanischen Meisterschaft sind Einsätze in den ersten beiden Rennen in Jerez und Le Mans geplant. Fahrer stehen noch nicht fest. «Wir bauen junge Fahrer auf und wollen sie fördern, aber auch die Platzierungen müssen stimmen. In Deutschland sind wir eines der größeren Teams, wir haben uns die Nachwuchsförderung auf die Fahne geschrieben und wir haben schon einige Fahrer in die Weltmeisterschaft gebracht. Das hat bisher kein anderes deutsches Team geschafft und daran wollen wir weiter arbeiten.»
Freudenberg fordert von der deutschen Industrie mehr Einsatz, um deutschen Talenten das Sprungbrett CEV nicht vorzuenthalten. «In Spanien teilzunehmen macht Sinn, denn es ist eine Art Junioren-WM. Fahrer aus 16 Nationen messen sich hier und versuchen dieses Sprungbrett zu nutzen. Für uns Mitteleuropäer ist er Anfahrtsweg jedoch sehr weit und die Kosten sind ziemlich hoch. Es wäre wichtig, dass sich deutsche Firmen bei der Nachwuchsförderung einbringen und den jungen Fahrern solche Möglichkeiten bieten. Wir tuen bereits unser Möglichstes und in anderen Ländern wie Spanien, Großbritannien und den Niederlanden geht es ja auch. Jeder Firmenchef, der etwas für Motorradsport übrig hat, ist herzlich willkommen, dem Nachwuchs eine Chance zu geben.»