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Teamchef Aki Ajo: «Die Moto3-WM ist reizvoller»

Von Günther Wiesinger
Luis Salom und Teamchef Aki Ajo

Luis Salom und Teamchef Aki Ajo

Der finnische Moto3-Teambesitzer konzentriert sich auf seine Moto3-Fahrer, behält aber das Moto2-Reglement im Auge und managt Weltmeister Maverick Viñales.

Der finnische Red Bull-Moto3-Teambesitzer Aki Ajo setzt nächstes Jahr neben den drei Red Bull-Piloten Miller, Hanika und Kent auch seinen Sohn Niklas und den Malaysier Azmi ein.

Und er ist nebenberuflich Manager von Moto3-World-Champion Maverick Viñales, der mit 18 Jahren und viel Vorschusslorbeeren in die Moto2-Klasse aufsteigt.

Maverick Viñales wird jetzt maximal zwei Jahre Moto2 fahren. Was passiert dann? Dann musst du ein MotoGP-Team für ihn suchen. Oder machst du dann ein eigenes MotoGP-Team für ihn?

(Er lacht). Ich wiederhole: Meine Hauptarbeit besteht darin, in der Moto3 gute Arbeit zu leisten und mich um meine Moto3-Fahrer zu kümmern. Damit wir eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit unseren wichtigsten Partner haben, mit Red Bull, KTM und so weiter.
Daneben kümmere ich mich um die Zukunft von Maverick. Unser Management hilft ihm langfristig bei seiner Karriere.
Man weiss nie, was in der Moto3 und Moto2 langfristig passiert. Deshalb haben wir mit Maverick ein weiteres Standbein gefunden.

Du wolltest schon für 2010 ein eigenes Moto2-Team machen, hast es dann Alex Debon überlassen. Seither denkst du jedes Jahr darüber nach, deinen Moto3-Fahrern im eigenen Moto2-Team eine Aufstiegsmöglichkeit zu bieten. Denn KTM verliert sonst alle Fahrer – wie Cortese und Salom.

Ja, anscheinend bin ich ein Mensch, der immer nur Sachen ankündigt und sie dann nicht in die Tat umsetzt... Nein, Spass beiseite. Ja, es stimmt, ich denke seit einigen Jahren über ein Moto2-Team nach. Manche Leute sagen, das wäre ein Schritt nach vorne.
Aber ich stimme da nicht bedingungslos zu.
Ich habe eine andere Betrachtungsweise. Ich bin sehr glücklich, in der Moto3 tätig zu sein. Vom Team her ist mir die Moto3 viel lieber, weil es einen enormen Wettstreit zwischen den Herstellern gibt. Der existiert in der Moto2 nicht. In der Moto3 habe ich die klare Aufgabe, für meine Partner erstklassige Arbeit zu machen, das Team auf einem hohen Niveau zu halten.
Wenn es eines Tages in der Moto2-WM einen ähnliches Wettbewerb gibt, werde ich ein wesentlich grösseres Interesse zum Mitmachen haben. Im Moment beschränkt sich mein Interesse auf die Moto3. Die Moto2 behalte ich natürlich im Auge; ich warte ab, wie sich das Reglement dort ändert. Aber ich möchte festhalten: Ich rede hier nur aus der Sicht des Teambesitzers. Das ist mein Job.

KTM-Rennsportchef Pit Beirer plädiert für 2016 für Moto2-500-ccm-Zweizylinder, also keine Einheitsmotoren mehr, sondern Prototypen, bei denen man manche Leistungsteile und die Zylinder-Einheiten von der Moto3 verwenden könnte.

Das ist eine interessante Idee. Denn der GP-Sport war immer eine Rennserie für Prototypen, nicht eine Rennserie, in der Prototypen-Chassis mit Strassenmotoren eingesetzt werden.

Es wäre dir aber als Viñales-Manager wohl heute schon lieber, wenn du deinen Schützling in der eigenen Ajo-Box besuchen und betreuen könntest als in der Box von Sito Pons?

Ich wiederhole: Lass uns nicht dauernd über Viñales reden. Meine Hauptaufgabe ist das Betreiben des Moto3-Teams.

Du wolltest für die Saison 2014 vier Moto3-Fahrer betreuen, wie in der vergangenen Saison. Jetzt hast du fünf Fahrer unter deinen Fittichen. Wie lässt sich das bewältigen?

Das Geschäft in diesem Paddock ist hart geworden. Wir müssen versuchen, hier zu überleben. (Er lacht).
Wir haben inzwischen die nötige Infrastruktur, wir haben eine gute Gruppe, erfahrene Leute. Natürlich verteilen wir die Arbeit und die Verantwortung. Wir haben das auch in der Vergangenheit so gehandhabt.
Ausserdem haben wir 2011 sechs Fahrer gehabt. Wir schränken uns also schon ein...

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