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2014: Husqvarna darf keinen Prototyp bauen

Von Günther Wiesinger
Der KTM-Konzern darf mit der Zweitmarke Husqvarna keinen Prototyp für Titelanwärter Danny Kent entwickeln. Es muss 2014 mit KTM-Technik gefahren werden.

Honda hat mit der Ankündigung, 2014 in der Moto3-WM erstmals mit drei Teams und sechs echten Werksmaschinen an den Start zu gehen, bis Mitte September 2013 gewartet. So sprang das Gresini-Team mit Supertalent Antonelli zu KTM ab, Mahindra bekam Zulauf von drei Kundenteams – und Honda muss nur noch sechs Fahrer ausrüsten.

Der KTM-Konzern reagierte, indem das Husqvarna-Moto3-Projekt um ein Jahr für 2014 vorgezogen wurde. Werden Danny Kent und Niklas Ajo jetzt echte Prototypen erhalten, wie vielfach vermutet wird?

Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM und Husqvarna, beantwortet die Fragem von SPEEDWEEK.com.

Pit, bleibt überhaupt genug Zeit, um bei der Moto3-Husqvarna für 2014 eine eigenständige Entwicklung zu betreiben?

Beim Dorna-Meeting in der vorletzten Woche haben wir für das erste Jahr keine Genehmigung erhalten, eine Husqvarna-Moto3-Rennmaschine zu bauen, die auf eigenen technischen Beinen steht, weil die Nennung für die Husqvarna zu spät war.
Wir sind deshalb die Verpflichtung eingegangen, die Husqvarna aus dem gleichen Motorenpool wie die KTM-Fahrer zu bedienen.
Es gibt ein neues Reglement, demzufolge du als Hersteller bis 1. September eine Nennung für die Moto3-WM abgeben musst. Das heisst: Wir müssen Husqvarna am 1. September 2014 neu anmelden. Dann dürfen wir für das Jahr darauf unser eigenes Motorrad bauen.
Wir können also die Husqvarna erst für 2015 technisch von der KTM abkoppeln.
Aber wir haben durch die Nennung der Husqvarna ein kleines Ziel erreicht und den Druck erhöht.
Es ist jetzt bei allen Konkurrenten bei den Fahrerverpflichtungen fair gespielt worden. Deshalb gab es keinen Grund mehr, weiter Lärm zu machen.

Das Verbot, 2015 eine eigene Husqvarna zu entwickeln, befreit euch aus einen Dilemma. Denn KTM soll das Aushängeschild im Konzern bleiben, die Nr.-1-Marke. Es würde momentan für KTM wenig Sinn machen, bei Husqvarna das KTM-eigene Know-how nützen und sich dann besiegen zu lassen?

Von der Anzahl, vom Auftritt und vom Aufwand her ist der KTM-Einsatz in der Moto3 nach wie vor der stärkere. Wir sind jetzt mal froh, dass wir vom Konzern her mal den ersten Schritt mit Husqvarna machen. Aber wir sind jetzt bei der Stunde Null. Wir haben es mal für Offroad und für Road Racing für 2014 besprochen, wir haben mal irgendwo angefangen.
Husqvarna wird sich künftig selber positionieren, mit eigenen Leuten, mit eigenen Fahrern und eigener Technik an den Bikes. Es wird ein, zwei oder drei Jahre dauern, bis diese Konzepte stabil dastehen.
Aber natürlich ist es nicht unser Hauptziel, dass sich KTM und Husqvarna gegenseitig niedermachen. Die starke KTM soll eine starke KTM bleiben. Da wird sich nichts daran ändern.

Wird man für die beiden Marken Serien und Auftritte suchen, wo man sich ein bisschen aus dem Weg gehen kann, wie es die VW Gruppe mit Porsche, Audi, VW, Seat und Skoda vormacht? Wird Husqvarna vielleicht vorrangig in der Enduro-Szene positioniert?

Momentan ist es so, dass wir Enduro und Motocross bei Husqvarna sehr ernst nehmen und mit einem Auge bereits auf die US-Supercross-Serie schauen. Ein Ausweichen ist also nicht geplant.
Die zwei Marken werden in Konkurrenz stehen. So wie jede Abteilung, die es im Konzern gibt, irgendwann in Konkurrenz stehen wird. Die einen werden sich um Husqvarna kümmern, die andern um KTM.
Es ist ein eigenständiges Markenbild und ein gesundes Konkurrenzdenken geplant.

Gibt es bereits Überlegungen, wie viele Husqvarna-Moto3-Fahrer 2015 ausgestattet werden sollen?

Wir werden für 2015 dem Gesetz unterliegen, dass wir bei Bedarf bis zu 15 Fahrer ausrüsten müssen. So hoch wird die Nachfrage aber nicht sein. Wenn wir zu den zwei jetzigen Fahrern noch vier, fünf oder sechs weitere Husqvarna dazu bekommen würden, wäre das sicherlich eine schöne Geschichte für uns.

Werden den Kundenteams 2015 nur Husqvarna mit dem Gitterrohrstahlrahmen von KTM angeboten? Oder wird es – wie bei KTM – auch Alu-Fahrwerke von Kalex für die Husky-Kunden geben?

Darüber haben wir uns den Kopf noch nicht zerbrochen. Diese Frage kommt zu früh.

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