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Fausto Gresini: «Honda ließ mir keine andere Wahl»

Von Nereo Balanzin
Das Moto3-Team von Fausto Gresini wird 2014 nicht mit Honda, sondern mit KTM antreten. Niccolò Antonelli und Enea Bastianini pilotieren die österreichischen Bikes.

Egal, wo man auch hinblickt, man entdeckt kein Logo oder Zeichen, das Fausto Gresini mit seinem Moto3-Team verbindet. Das ist dem dramatischen Schritt geschuldet, den der italienische Manager im letzten Jahr machte. Er entschied sich für den Wechsel von Honda zu KTM.

«Ich hatte keine andere Wahl. Und ich fand bei KTM großartige Menschen, die kompetent und fähig sind. Aus verschiedenen Gründen war dies der einzige Weg… Wir haben ein Team mit jungen Fahrern und wollten, dass dieses Projekt konkurrenzfähig ist. Das wollten natürlich auch unsere Sponsoren. Viele wissen nicht, dass ich zuerst zu Honda ging und nach ihren Ideen für die Saison 2014 fragte. Sie haben mir gesagt, dass keine Absicht bestehe, eine neue oder stärkere Maschine zu bauen. An diesem Punkt der Saison 2013 hatte KTM nur noch zwei Bikes zur Verfügung. Deshalb haben wir uns für KTM entschieden. Trotzdem bin ich noch ein Honda-Mann: Mein Name steht nicht auf unseren Moto3-Bikes. Trotzdem ist es eine fundamentale Handlung für uns.»

Gresini: Nase voll von spanischer Dominanz

Gresini fährt fort: «Dieses Aktion ist aus zwei Gründen fundamental. Erstens: Wir wollen unseren Fahrern einen Weg durch alle Klasse anbieten. Auf diese Weise sollen zukünftige Champions lernen und wachsen. Um das leisten zu können, müssen wir auch in der kleinsten Klasse konkurrenzfähig sein. Zweitens: Wir haben die Nase voll von der Dominanz der Spanier. Als italienisches Team mit einem italienischen Manager wollen wir Italiener an der Spitze sehen. Davon hängt unser Image ab. Glaub mir, es geht dabei nicht ums Geld. Wenn es darum ginge, müsste ich einfach alle Aktivitäten außerhalb der MotoGP-Klasse einstellen.»

Ist es möglich, sofort konkurrenzfähig zu sein und in der ersten Saison mit den Österreichern alle Ziele zu erreichen? «Wieso nicht?», sagt Gresini. «Ich habe mit Antonelli einen erfahrenen Fahrer und zudem mit Bastianini ein Kind, einen Rookie. Ich denke, das ist eine gute Kombination. Wir können Podestplätze erreichen und sogar Siege anstreben.»

Die Moto2-Klasse bewertet Gresini als fast perfekte Kategorie: «Ich erinnere mich noch an die Zweifel einiger Leute am Anfang dieses Weges. Wird diese Klasse große Champions hervorbringen, wie es die 250-ccm-Klasse tat? Nach nur wenigen Jahren haben wir bereits Bradl und Márquez. Also würde ich sagen: Ja, die heutige mittlere Klasse kann eine exzellente Vorstufe der Königsklasse sein.»

«Trotzdem sollten wir zwei Dinge bedenken. Die Meisterschaft wird immer teurer, denn es gibt immer mehr Übersee-Rennen. Die Organisatoren müssen das bedenken, um nicht in große Schwierigkeiten zu geraten. Das betrifft vor allem die Moto3-Teams. Auch die technischen Kontrollen sollten umgesetzt werden. Ich würde von dieser Seite gerne mehr Aktion sehen.»

Antonelli: «Das Maximum herausholen»

Moto3-Pilot Niccolò Antonelli blickt der Saison 2014 erwartungsvoll entgegen: «Meine ersten beiden Jahre in der Moto3-WM waren sehr lehrreich. Dank dem technischen Paket und meinem Team, das mich immer unterstützt, fühle ich mich bereit, meine Erfahrungen bestmöglich umzusetzen. Die Saison 2014 wird sehr wichtig sein; ich kann den Beginn kaum erwarten. Im letzten Jahr habe ich oft Fehler gemacht, wenn ich zu den Schnellsten aufschließen wollte. 2014 ist die Situation anders: Ich werde die Rennen auf andere Weise angehen und Fehler vermeiden. Ich will das Maximum herausholen!»

Antonellis Teamkollege Enea Bastianini (16), der im Red Bull Rookies Cup 2013 den vierten Platz belegte, feiert sein Debüt in der Weltmeisterschaft. «Für mich wird ein Traum wahr. Ich bin sehr aufgeregt und kann den Saisonstart kaum erwarten. Dass ich dieses Ziel so schnell erreiche, habe ich nicht erwartet. Mein Team ist fantastisch und ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Im November konnte ich die Maschine in Almeria erstmals testen; ich habe sie von Anfang an geliebt. Mein Ziel ist es, Spaß zu haben. Wenn ich das schaffe, kommen auch die Ergebnisse.»

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