Brünn-GP: Bisher hat nie ein Tscheche gewonnen
In Brno wird in diesem Jahr schon zum 45 Mal um WM-Punkte gefahren: 18 mal auf dem alten Masarykring (1965 bis 1972) und 27 mal (1987 – 2014, mit Ausnahme 1992) auf dem neuen Automotodrom. Nach Assen ist Brünn der zweitälteste Motorrad-GP-Schauplatz.
Bisher haben die tschechischen Fans die tschechische Hymne allerdings nur beim Red Bull Rookies-Cup gehört – dank der Laufsiege von Jakub Kornfeil (2009) und Karel Hanika (2012 und 2013), sonst mussten sie sich mit drei Podestplätzen zufrieden geben.
Bohumil Stasa gelang 1969 mit CZ in der Königskubatur Platz 3 hinter Giacomo Agostini und Gyula Marszovsky, zwei Jahre später – 1971 – hat er sich um einen Platz verbessert. Er wurde in der Klasse bis 350 ccm wieder mit der CZ als Zweiter hinter Jarno Saarinen abgewinkt.
Frantisek «Franta» Stastny feierte mit der Jawa 350 ccm im Jahr 1968 einen dritten Platz, hinter Giacomo Agostini (MV Agusta) und Heinz Rosner (MZ).
Grosse Chancen auf einen GP-Sieg hatte Lokalmatador Lukas Pesek in Jahren 2005 bis 2007 in der 125-ccm-Klasse, als er die WM mit einer Werks-Derbi bestritt. 2006 kämpfte er bis zur letzten Runde um das Podest, in der letzte Kurve stürzte er jedoch auf Platz 3 liegend. Ein Jahr später schaffte Pesek in Brünn endlich den ersehnten Podiumsplatz; eine Vier-Mann-Spitzengruppe wurde im Ziel nur durch 0,272 sec getrennt. Die Reihenfolge lautete: Sieger Héctor Faubel vor Pasini, Pesek und Talmasci.
Aber eines dürfen wir nicht vergessen: 1995 wurde im Rahmen des Tschechien-GP auch ein EM-Lauf in der Klasse bis 125 ccm ausgetragen: Damals siegte der Tscheche Jaroslav «Jarda» Hules vor einem gewissen Valentino Rossi.
Am 8. Juli 2004 verübte Hules im Alter 30 Jahren einen Selbstmordversuch – genau einen Tag vor seiner Geburtstagsfeier in seiner Ortschaft Cimelice… Ein paar Tage später erlag der populäre 125-ccm-GP-Pilot seinen Verletzungen.