MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Pit Beirer (KTM): «Enttäuschung und Stolz»

Von Günther Wiesinger
Dichtes Gedränge in der Red Bull-KTM-Box während des Moto3-Rennens

Dichtes Gedränge in der Red Bull-KTM-Box während des Moto3-Rennens

Nur um zwei Punkte verpassten Jack Miller und KTM in Valencia den WM-Titel in der Moto3-WM. «Der Titel wurde schon vorher verspielt», waren sich Aki Ajo und Pit Beirer einig.

So ein dichtes Gedränge hat in der Red Bull-KTM-Ajo-Box bisher noch nie geherrscht: Neben KTM-Rennchef Pit Beirer, Husqvarna-Sportchef Robert Ronas und Heinz Kinigadner sahen wir, auch BASE-Jumper Felix Baumgartner und den ehemaligen Abfahrts-Weltmeister Harti Weirather.

Sie alle erlebten 24 Runden zwischen Hoffen und Bangen, denn ein zweiter Platz hätte Jack Miller herzlich wenig genützt. Dann hätte Alex Márquez nämlich ein siebter Platz zum Titelgewinn gereicht.

Am Schluss siegte Jack Miller 0,155 sec vor Isaac Vinales, aber verspielte den Titel mit 278 zu 276 Punkten an Márquez und Honda.

Nach der Zieldurchfahrt brandete in der Box verhaltener Applaus aus, aber die Weltmeister-T-Shirts blieben in den Kartons, es machte sich Enttäuschung breit, auch bei Teambesitzer Aki Ajo, der den Titel jetzt zweimal hintereinander verlor – 2013 mit Salom, 2014 mit Miller.

«Wir haben heute getan, was zu tun war und das Rennen gewonnen, mehr hatten wir nicht in der Hand», erklärte Aki Ajo im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben die Weltmeisterschaft nicht hier und heute verloren... Ein Scheissmoment, der mir in den Sinn kommt, war Aragón, wo Jack von Márquez abgeschossen worden ist.»

Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM, wirkte schon recht gefasst, als er zur Siegerehrung rollte. Er hatte bereits die Eltern und die Oma von Jack Miller herzlich umarmt, dazu Aki Ajo.

«Naja, natürlich spüren wir jetzt eine Enttäuschung. Aber gleichzeitig sind wir auch stolz, dass wir den Titelkampf bis zur letzten Kurve beim letzten Rennen offen halten konnten», stellte der ehemalige Motocross-Star fest. «Es ist erfreulich, dass wir bis zum Schluss eine Chance hatten und dabei waren. Aber jetzt mit zwei Punkten zu verlieren, ist trotzdem bitter. Doch ich denke, wir haben den Titel nicht heute verloren, sondern irgendwann im Sommer. Deshalb... es ist okay. Es war ein harter Kampf. Es war eine geile Saison.»
KTM hat in drei Moto3-WM-Jahren zwei Fahrer-WM-Titel durch Sandro Cortese und Maverick Vinales gewonnen, jetzt um zwei Punkte verloren – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
«Ja, wenn mir das einer vor drei Jahren versprochen hätte, hätte ich es unterschrieben», pflichtete Pit Beirer bei.

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