MotoGP: Marc-Marquez-Show in Argentinien

Neues KTM-Chassis: WM-Asse testen Dienstag in Jerez

Von Günther Wiesinger
Miguel Oliveira beim Jerez-GP

Miguel Oliveira beim Jerez-GP

Morgen Dienstag werden die aussichtsreichsten KTM-Werksfahrer der Moto3-WM in Jerez das neue Chassis testen. In Mugello sollen es alle zwölf Fahrer von KTM und Husqvarna erhalten.

KTM hat die Moto3-WM 2012 und 2013 dominiert und bis Barcelona 2014 mit 27 GP-Siegen hintereinander einen einsamen Seriensieger-Rekord für alle Klassen aufgestellt.

Aber bei den ersten drei Rennen 2015 kam kein KTM-Werksfahrer aufs Podest, denn Miguel Oliveira stürzte zweimal, Brad Binder lag vor dem Jerez-GP als bester KTM-Fahrer an sechster Stelle – fünf Honda vor ihm.

Doch Jerez zeigte einen klaren Aufwärtstrend: Schon im Qualifying landten vier KTM (Oliveira, Binder, Öttl und Hanika) auf den Rängen 3, 4, 5 und 6, Fenati war Neunter. Und im Rennen flitzten Oliveira und Binder auf den beiden Red Bull-KTM auf die Plätze 2 und 3.

KTM hat rasch auf die Beschwerden der Fahrer reagiert, die bemängelten, dass die neue 250er in der Kurvenmitte nicht genug Stabilität vermittle.

Deshalb wurde nach dem Katar-GP bereits ein neuer Gitterrohrstahlrahmen konzipiert und gebaut, der italienische Rossi-Schützling Nicolò Bulega hat ihn dann in Spanien getestet und am vorletzten Sonntag in Portimalo/Portugal damit beim Moto3-Junioren-WM-Lauf Platz 3 erreicht.

«Bulega hat im Rennen bis zur letzten Runde ?zwölf Sekunden vor dem Feld geführt, dann ist er gestürzt, hat das Motorrad zusammengeklaubt, ist weitergefahren und noch Dritter geworden», schilderte KTM-Rennchef Pit Beirer. «Der Eindruck bei seinem Test mit dem neuen Chassis war sehr positiv, dieses erste Rennen auch. Bulega hat sich damit sehr wohlgefühlt.»

Jetzt wird das neue Chassis am morgigen Dienstag in Jerez getestet, und zwar von allen drei Red Bull-KTM-Ajo-Fahrern (Oliveira, Binder, Hanika) sowie Fenati und Husqvarna-Pilot Isaac Vinales.

«Das Problem lag weniger bei der Geometrie als bei der Steifigkeit», liess KTM-Techniker Paul Traveson durchblicken.

«Wir wollten steifer werden und sind auf diesem Weg mit Sicherheit einen Schritt zu weit gegangen», erklärte KTM-Rennchef Pit Beirer in Jerez gegenüber SPEEDWEEK.com. «Den Fahrern fehlt das Gefühl im entscheidenden Moment. Wenn du mit relativ hoher Geschwindigkeit anbremst und dann das Ding umlegen musst, fühlen sich unsere Fahrer beim Übergang vom Bremsen zum Beschleunigen kurz unwohl. Dieses Gefühl gilt es zu beseitigen. Da müssen wir ran.»

Es besteht aber auch ein anderes Problem: Honda verfügt nach der erfolgreichen Saison 2014 (Titelgewinn durch Alex Márquez) über die grössere Anzahl von Siegfahrern.

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