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RW Racing und Peugeot: Es gibt noch Streitpunkte

Von Günther Wiesinger
Indianapolis-GP: Sieger Livio Loi nach dem Reifenpoker, rechts Philipp Öttl als Dritter

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RW Racing will mit Peugeot in der Moto3-WM «ein grossartiges Projekt» starten. Aber bisher existieren noch einige Hindernisse.

Wer damit rechnete, dass der Deal zwischen Peugeot und dem niederländischen Team RW Racing bereits in Aragón verkündet wird, dürfte sich täuschen.

«Ja, es war einmal geplant, dass wir uns hier einigen», erklärte RW-Racing-Teammanager Jarno Janssen Freitagfrüh im Paddock gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber in dieser Welt sind nicht viele Dinge sicher; da ist nichts in Stein gemeisselt. Es ist wahr, wir reden miteinander und haben einen gewissen Plan mit zwei Fahrern. Ich würde es für grossartig finden, wenn wir 2016 wieder mit zwei Moto3-Piloten antreten könnten. Wir könnten mit Peugeot ein grossartiges Projekt starten.»

Aber bisher existieren noch etliche Hindernisse. Peugeot hat Fahrer wie Hanika, Giannantonio, Manzi und Dalla Porta auf der Wunschliste, RW Racing will unbedingt mit Indy-Sieger Livio Loi weitermachen.

«Ja, die Namen, die du erwähnt hast, habe ich auch alle gehört», sagt Janssen. «Aber ich will Loi behalten. Und ich weiss nicht, ob mir Peugeot die Möglichkeit dazu gibt. Ich will nicht jedes Jahr den Fahrer tauschen. Du brauchst dann oft ein halbes Jahr, bis das Team mit dem Fahrer zurechtkommt, bis sich der Fahrer zurechtfindet. Die IRTA-Tests im Februar reichen dazu heute nicht mehr aus. Als Loi bei usn 2015 ein GP-Comeback machte, brauchte er auch einige Zeit, bis er gemerkt hat, warum er nach dem Rausschmiss bei Marc VDS wieder in der WM ist. Er hat erst nach eniger Zeit gemerkt, worum es hier geht. Aber ich sehe immer noch Potenzial bei ihm. Er ist erst 18 Jahre alt. Ich stimme zu, Livio ist nicht konstant genug. Daran müssen wir arbeiten. Ich bin überzeugt, er kann ein gutes Niveau erreichen. Aber ich will nicht schon wieder die Marke und den Fahrer wechseln. Wir brauchen eine gewisse Basis, wenn wir Erfolg haben wollen.»

RW Racing: Dritter Markenwechsel in drei Jahren?

Bei RW Racing ist klar, dass die Honda NSF250-RW von Loi momentan ein schlagkräftigerer Motorrad ist als die Mahindra MGP3O, die 2016 als Zweitmarke der Inder auch als Peugeot-Fabrikat in die WM kommen soll.

«Ich will in meinem Team 2016 nicht mit lauter unbekannten Fahrern antreten», betont Janssen. «Wir müssen uns gut überlegen, ob wir nach Kalex-KTM und Honda für die nächste Saison gleich wieder die Marke wechseln sollen. Klar ist, dass uns bisher erst ein Teamplatz zugesichert worden ist. Peugeot möchte zwei Fahrer. Und ich möchte, dass einer der beiden Fahrer Livio Loi heisst. Ob das möglich sein wird, kann ich noch nicht genau beurteilen.»

Mahindra hat bekanntlich 51 Prozent an Peugeot Motocycles gekauft und möchte für diese Rollermarke jetzt in der Moto3-WM Imagewerbung betreiben.

Da das Honda-Paket rund 400.000 Euro kostet, kann sich RW Racing bei so einer Konstellation nur einen Fahrer leisten. «Uns wäre aber ein Projekt mit zwei Piloten lieber», gibt Janssen zu. «Bei Honda musst du Multimillionär sein, wenn du dir Material für zwei Fahrer leisten willst. Oder du musst einen Siegfahrer haben wie Bastianini, kann laufen sie dir nach... Dann bist du bei Honda in einer guten Position.»

RW Racing will bei einem Wechsel zu Peugeot eine langfristige Vereinbarung erreichen. «So ein Deal müsste über zwei oder drei Jahre gehen», betont Janssen. «Sonst macht es keinen Sinn, schon wieder die Marke zu wechseln. Klar, wir haben nicht das Ziel, 2016 Weltmeister zu werden. Aber wenn wir umsteigen, wollen wir gemeinsam mit Peugeot im Zeitraum der nächsten zwei Jahre konkurrenzfähig werden.»

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