Romano Fenati: «Ich habe vor niemandem Angst»
Romano Fenati will 2017 als Moto3-Weltmeister in die Moto2-Klasse aufsteigen
Komme, was da wolle, dies wird die letzte Saison von Romano Fenati in der Moto3-Klasse, bevor er den Schritt in die Moto2-Kategorie macht. Das ist schon entschieden. In vier Jahren gewann der Italiener sechs Rennen. Sein bester Moment (Er runzelt die Stirn, wenn man das sagt, protestiert aber nicht) war der Anfang seines Abenteuers in der Weltmeisterschaft. Zweiter im ersten Rennen (nachdem er bis zur vorletzten Runde geführt hatte und fuhr, als ob es kein Morgen gäbe). Im zweiten Rennen siegte er. In diesen Wochen war Romano mehr ein Maverick als Maverick selbst.
In den folgenden Tagen, Wochen, Monaten und Jahren war er nie wieder ein so durchschlagender Charakter. Nach jeder einzelnen Saison wurde er zur größten italienischen Hoffnung in der kleinsten Klasse gewählt. Auch in diesem Jahr war das der Fall, obwohl er sich diesen Titel diesemal mit Enea Bastianini teilen muss. In den ersten Wochen seiner Karriere war er für viele aber mehr als das. Er war der neue Valentino Rossi.
Romano, gibt es etwas, das du dir aus diesen Tagen wiederholen würdest, wenn du es könntest?
Ja, die Unbeschwertheit. Keine Wolken am Horizont. Ich war gänzlich gelassen. Aber auch verletzlich. Und ich wurde verletzt… Stück für Stück erhole ich mich davon, aber es ist nicht einfach. Ich hatte Probleme. Wenn man welche hatte, dann braucht das Zeit, um den Geist wieder aufzubauen. Doch ich bin zuversichtlich.
Wird dies nun dein Jahr? Wird das neue Bike helfen?
Ich denke es. Es ist eine Weiterentwicklung der letztjährigen Maschine – des neusten Modells mit dem neuen Rahmen. Im Grunde ist es dasselbe Motorrad mit ein paar Verbesserungen. Das macht es einfacher. Nach den Tests fühle ich mich nun besser, wenn ich in die Kurve bremse.
Kannst du die KTM mit der Honda vergleichen?
Um ehrlich zu sein: nein. Es gab keine offizielle Zeitnahme bei den bisherigen Tests. Ich war so sehr auf mich selbst konzentriert, dass ich den anderen nicht viel Aufmerksamkeit schenkte. Wenn du in Jerez darauf ein Auge hast, dann wirst du es sehr schnell erkennen, weil alle pushen und es eine offizielle Zeitnahme gibt.
Bist du mit deiner bisherigen Arbeit zufrieden?
Sehr sogar. Mein Vertrauen zu meinem Chefmechaniker Piero Caprara wächst Tag für Tag.
Also ist der Titel dein Ziel?
Wenn es nicht so wäre, dann hätte ich meine Rennfahrer-Lizenz nicht erneuert.
Du sagst, dass du deine Unbeschwertheit verloren hast. Aber du hast auch sicher etwas hinzugewonnen.
Natürlich, ich arbeite viel besser und bin professioneller. Anfangs war ich ein Amateur. Ich habe sogar meinen Koffer zuhause vergessen.
Wer wird dein stärkster Gegner sein?
Navarro, Antonelli, Bastianini, Mir, Quartararo. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge.
Als ich andere Fahrer fragte, welche Qualitäten sie gerne anderen Piloten stehlen würden, dann sagten viele: «Fenatis Härte. Die Tatsache, dass er nie aufgibt». Bist du dir dessen bewusst?
Ich würde sagen: ja. Wie groß auch immer die Not ist, wer auch immer mein Rivale ist, ich gebe nicht auf. Ich habe keine Angst vor irgendetwas oder irgendwem.