Lundberg (Leopard): Titel in Moto3, Top-10 in Moto2
Leopard Racing tritt 2016 mit Fabio Quartararo, Andrea Locatelli und Rookie Joan Mir auf Moto3-Maschinen von KTM in der kleinsten WM-Klasse an. In der Moto2-Kategorie gehen mit Danny Kent und Miguel Oliveira der Weltmeister und Vizeweltmeister der Moto3-WM 2015 für Leopard an den Start. Während Kent bereits 2013 eine enttäuschende Moto2-Saison im Tech3-Team absolvierte, ist Oliveira ein Neuling in der mittleren Klasse.
Ab 2. März findet der erste offizielle Schlagabtausch der Moto3- und Moto2-Piloten in Jerez statt. Das Leopard-Team absolvierte zuvor bereits private Tests im Februar auf den Strecken von Barcelona, Jerez und Valencia.
Christian, sprechen wir zuerst über das Moto3-Team. Wie lautet dein Resümee nach den ersten Testtagen 2016?
Grundsätzlich mussten wir verstehen, wie die KTM auf unsere Anpassungen reagiert. Auch unsere Fahrer mussten zuerst ein Gefühl für das neue Bike aufbauen, da sie von Honda zu KTM wechselten. Wir haben ein gutes Grund-Set-up und konnten bereits viele Dinge testen. Damit können wir sehr zufrieden sein.
Wie groß ist der Unterschied zwischen Honda und KTM?
Für unsere Fahrer war es anfangs etwas schwierig, denn die KTM ist kleiner als die Honda. Daher haben wir die Position der Fahrer auf dem Bike etwas verändert. Daran arbeiten wir, denn für zwei unserer Fahrer ist der Platz auf dem Bike nicht ausreichend.
Mit Fabio Quartararo habt ihr einen großen Namen in eurem Moto3-Team. Er wird als riesiges Talent gehandelt. Worin liegen seine Stärken?
Fabio ist ohne Frage ein sehr großes Talent mit hohem Speed, doch auch Joan Mir ist auf einem ähnlichen Level, was das betrifft. Bei Fabio und Joan bin ich mir ziemlich sicher, dass sie ihre Ziele erreichen können. Fabio will keine großen Fehler machen, deshalb pusht er noch nicht zu hundert Prozent. Wir wollen erst das beste Gefühl mit dem Bike finden. Beim IRTA-Test in Jerez werden wir feststellen, wo wir genau stehen.
Wie sehen die Ziele in der Moto3-Klasse für 2016 aus? Wollt ihr erneut den Titel holen?
Sicher, der Titel ist wieder unser Ziel. Für Quartararo und Mir ist das unser Ziel. Locatelli soll um Podestplätze kämpfen. Wir haben innerhalb des Teams keine Rivalität. Ich hoffe, dass die Fahrer an der Spitze kämpfen. Derzeit ist Fabio der Fahrer, der wichtige Erfahrungen gesammelt hat, denn er fuhr schon ein Jahr in der Weltmeisterschaft. Er schaffte es bereits auf das Podest, obwohl er nach seiner Verletzung im letzten Jahr sein Selbstvertrauen erst wieder aufbauen muss.
Welche Fahrer werden die Leopard-Piloten herausfordern?
Fenati und sein Team arbeiten sehr hart. Sie haben derzeit einen Vorteil, weil wir im letzten Jahr mit anderen Fahrern und einem anderen Hersteller arbeiteten. Doch wir lernen dazu und verbessern uns. Wir werden sehen, was passiert.
Welche Fortschritte konnten die Moto2-Piloten Kent und Oliveira bei den ersten Testfahrten erzielen?
Ich bin sehr stolz auf die beiden. Sie machten sich zunächst mit den Maschinen vertraut, deshalb nahmen wir keine zu großen Änderungen vor. Wir haben viele, viele Runden mit dem Basis-Set-up abgespult, das Kalex aufgrund ihrer Erfahrungen aus dem letzten Jahr bereitstellte. Kent und Oliveira sind sehr zuversichtlich. Als Rookie macht sich Oliveira in dieser Klasse sehr gut, auch Danny ist sehr schnell unterwegs. Wir glauben, dass wir von Anfang an mit beiden Fahrern in den Top-10 unterwegs sein können.
Betrachtet das Team Danny Kent als Rookie, da sein Moto2-Jahr mit Tech3 bereits etwas zurückliegt und auch sehr enttäuschend verlief?
Anfangs können ihm seine Erfahrungen schon ein bisschen helfen, aber nach zwei Jahren in der Moto3-Klasse muss er nun trotzdem einen Neustart machen. Daher erwarte ich auch nicht, dass er bessere Leistungen als Miguel bringen muss. Beide sind sehr talentiert und können sich gegenseitig helfen. Wir werden sehen, was während der Saison passiert.