Red Bull-KTM: Enea Bastianini 2017 statt Binder
Enea Bastianini mit Teamchef Fausto Gresini
Es ist jedes Jahr das gleiche Schauspiel: Das Red Bull-KTM-Ajo Team sucht einen neuen Siegfahrer und Titelanwärter für die kommende Moto3-Weltmeisterschaft. Auf Weltmeister Sandro Cortese folgte für 2013 der Spanier Luis Salom, dann kam Jack Miller, 2015 war Miguel Oliveira an der Reihe. 2016 peilt Brad Binder den WM-Titel an – und steigt wie alle Vorgänger in die Moto2-Klasse auf. «JackAss» Miller verschlug es sogar von der Moto3- direkt in die MotoGP-WM.
Jetzt steht längst fest, dass WM-Leader Brad Binder 2017 in die Moto2-WM aufsteigen wird, und zwar mit dem Team Ajo Motorsport, das 2015 mit Johann Zarco die WM gewann und auch jetzt Titelfavorit ist.
Also hielt Red Bull-KTM-Teambesitzer Aki Ajo Ausschau nach einem neuen Siegfahrer – und er wurde in Italien fündig. Enea Bastianini, 18 Jahre alt, aus Rimini stammend, im Vorjahr auf der Gresini-Honda GP-Sieger in Misano, im Vorjahr WM-Dritter, nach dem GP von Deutschland WM-Sechster, wurde vom Weltmeister-Macher aus Finnland als Binder-Nachfolger ausgespäht.
Aki Ajo wollte den Deal auf dem Sachsenring gegenüber SPEEDWEEK.com noch nicht bestätigen. Aber zu einem Dementi liess er sich auch nicht hinreissen.
Bastianinis Manager-Onkel Francesco machte weniger Geheimnisse über den Transfer zum Red Bull-KTM-Ajo-Team, sogar die stattliche Jahresgage ist bereits durchgesickert: 240.000 Euro.
Red Bull-KTM hätte auch gern den ehemaligen Red Bull-Rookies-Cup-Fahrer Fabio Di Giannantonio von Gresini-Honda zurück zu KTM geholt, aber der 16-jährige ist vertraglich noch an Gresini gebunden. Deshalb hat der Niederländer Bo Bendsneyder, gestern Zwölfter beim Sachsenring-GP, vorläufig gute Chancen auf den zweiten Platz.
KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer bestätigte die Verpflichtung von Bastianini mit einem vielsagenden Lächeln. «Bastianini ist ein guter Fahrer. Er ist ja bei Gresini 2014 auch schon für KTM gefahren...»